„Ist nicht nur irgendeine Stadt für mich“

von Redaktion

Interview Comedian Max Osswald über „Freude“ und seine Beziehung zu Rosenheim

Rosenheim – Max Osswald (32) ist Autor und Comedian. Der Wahlmünchener kommt am 7. November nach Rosenheim in die Theaterinsel. Mit seinem neuen Programm „Freude“ will er vor allem dem Publikum eine gute Zeit bereiten. Trotz seiner insgesamt mehr als 650 Auftritte ist der in Rosenheim für ihn besonders, verrät er im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen.


Worum geht es in Ihrem neuen Programm „Freude“?

In Freude geht es im Großen und Ganzen darum, eine gute Zeit zu haben. Mir ist es wichtig, die Leute besser zurückzulassen, als ich sie vorgefunden habe. Wenn das Publikum dann noch den ein oder anderen Gedanken aus dem Programm mit nach Hause nimmt, freue ich mich natürlich auch. Aber es ist eine Comedy-Show, das heißt, das Lachen steht im Vordergrund.

Wie und warum sind Sie Comedian geworden?

Tatsächlich hatte ich nie geplant, Comedian zu werden. Ich komme ursprünglich aus der Autoren-Ecke und habe auch schon beruflich geschrieben. Irgendwann hat dann ein Freund einen Auftritt organisiert, bei dem ich selbst geschriebene Gedichte vorgetragen habe. Eigentlich wollte ich nur zwischen den Gedichten irgendwie überleiten, aber die Leute meinten danach, das war lustig.

Wie ging es dann weiter?

Ich habe anschließend Poetry Slam gemacht und dafür fast ausschließlich lustige Texte geschrieben. Wenn dann das Publikum da lacht, wo man will, dass es lacht, ist das ein sehr schönes und zufriedenstellendes Gefühl. Man kann quasi durch das, was man sagt, den Leuten eine gute Zeit verschaffen. Irgendwann hat sich das dann verselbstständigt. Ich habe mehr Auftritte bekommen und weiter an den Stellschrauben gedreht. Man achtet darauf, worüber das Publikum lacht und worüber nicht und überlegt, was man noch erzählen könnte. Und kaum versieht man sich, macht man das ein paar Jahre später beruflich.

Wie viele Auftritte hatten Sie bisher?

Ich schätze so um die 650. Mit 100 bis 150 Auftritten im Jahr kann man schon rechnen. Während Corona war natürlich ein deutlicher Knick drin, aber selbst da waren es so 70 bis 90. Von denen waren dann aber nicht alle bezahlt. Die Corona-Zeit war auch deshalb tatsächlich ein bisschen schwierig.

Sie beschreiben sich selbst als Comedian, den niemand kennt. Wie möchten Sie das ändern?

Mit einem Interview beim OVB. Und: Einfach spielen, spielen, spielen. Und natürlich ist auch die Wichtigkeit des Internets nicht von der Hand zu weisen. Ich habe Kolleginnen und Kollegen, die damit quasi aus dem Nichts eine riesige Fanbase aufgebaut haben. Das hätte man früher aus eigener Kraft niemals geschafft. Ich möchte an allen Ecken und Enden ein bisschen drehen.

Was war Ihr persönlicher Karriere-Höhepunkt?

Einer war auf jeden Fall, dass ich den Lucky Punch Comedy Club in München ausverkauft habe. Da kamen knapp 140 Leute nur für mein eigenes Solo, das war fantastisch und hat mich ziemlich stolz gemacht. Dass ich letztes Jahr das Programm für Michael Mittermeier eröffnen durfte, in München im Circus Krone, war auch ein absolutes Highlight. Dort passen über 2000 Menschen hinein – und die Show war ausverkauft. Auf einer Bühne mit so viel Publikum tritt man ja als Normalsterblicher nicht auf. Es gibt nur wenige Comedians, die den Laden vollmachen. Das war schon ein wahnsinniges Erlebnis.

Waren Sie schon

mal in Rosenheim?

Natürlich, ich war schon sehr oft in Rosenheim. In der Theaterinsel habe ich tatsächlich die ersten Solo-Tryouts und auch schon mehrere Mixed-Shows gemacht. Es war klar, dass ich auf jeden Fall noch mal nach Rosenheim möchte, um dort zu spielen. Rosenheim ist definitiv nicht nur irgendeine Stadt für mich.

Interview: Magdalena Aberle

„Freude“ in der Theaterinsel Rosenheim

Artikel 8 von 10