Zum Bericht „Zwei schwere Radlunfälle in der Stadt“ (Lokalteil):
Die jüngste Häufung von Fahrradunfällen mit schwersten Verletzungen der Beteiligten – zwei davon waren Kinder – erinnert wieder einmal schmerzlich daran, wie verletzlich man als Radfahrer dem motorisierten Verkehr ausgeliefert ist, wenn es zu einer Kollision kommt. Ohne im Einzelfall Schuldzuweisungen an die Kfz-Lenker aussprechen zu wollen, muss man doch feststellen, dass schnelles Fahren oder mangelnde Rücksichtnahme viel zu häufig Ursache von Unfällen dieser Art ist. Freilich gilt das auch für die Radler selbst. Vorsicht und Umsicht aller Verkehrsteilnehmer würden so manchen Crash vermeiden helfen.
Leider muss man auch feststellen, dass die Absichtserklärungen der Stadt zur Erhöhung der Sicherheit auf den Straßen für die schwächeren Verkehrsteilnehmer nicht umgesetzt werden. Seit Übernahme der Ziele des Radentscheids Rosenheim im April 2020, die vornehmlich der Sicherheit für Radfahrende dienen sollen, hat sich wenig verbessert.
Ausbauplanungen wurden zwar für eine Vielzahl von Straßen im Fahrradbeirat erarbeitet; allein deren Umsetzung wird Jahr um Jahr verschoben. Breite Radfahrstreifen und Schutzstreifen, Einbahnstraßen mit breiten Radspuren in Gegenrichtung und Fahrradstraßen, wie sie der Radentscheid fordert, können die Situation wesentlich verbessern, wie viele andere Städte es vormachen. Konzepte dazu wurden auch für Rosenheim von externen Verkehrsplanern erarbeitet und liegen vor. Setzen wir sie endlich um, Stück für Stück!
Armin Stiegler
Rosenheim