Ein Abend für eine tiefe Freundschaft

von Redaktion

Die Freundschaft zwischen Rosenheim und dem französischen Briançon feiert 50-jähriges Bestehen. Im „Le Pirate“ findet deshalb morgen eine musikalische „Tour de France“ statt.

Rosenheim – 50 Jahre. So lange besteht die Städtefreundschaft zwischen Rosenheim und dem französischen Briançon schon. Das wollen die Rosenheimer feiern. Im „Le Pirate“ findet am morgigen Samstag, 23. November, deshalb eine musikalische „Tour de France“ statt. Die Idee dafür kam von einer Rosenheimer Lehrerin.

Bezug zu Frankreich
bestand schon immer

„Ich war schon dreimal in Briançon“, erzählt Heidi Keil. Sie unterrichtet Französisch am Karolinen-Gymnasium und das mit Leib und Seele, wie sie selbst sagt. Bezug zu Frankreich hat sie aber nicht nur deswegen. „Meine Familie hatte schon immer Freunde in Frankreich“, erklärt sie. Schon seit frühester Kindheit habe sie deshalb Kontakt zur französischen Sprache und dem Nachbarland.

„Dort bin ich viel im Urlaub. Außerdem organisiere ich am Karolinen-Gymnasium auch den Schüleraustausch mit Briançon“, so Keil. Mittlerweile sei sie auch mit Lehrerinnen aus der französischen Stadt gut befreundet. „Gerade im Oktober waren wir wieder dort“, erzählt sie. Auch Keil habe zu ihrer Schulzeit schon an einem Schüleraustausch teilgenommen. „Da habe ich mich damals ganz furchtbar in einen Franzosen verliebt“, sagt sie und lacht. Das habe sich bei ihr sehr positiv auf das Lernen der französischen Sprache ausgewirkt.

Von Briançon ist Keil begeistert. „Die Stadt liegt mitten in den französischen Alpen.“ Der mittelalterliche Kern von Briançon sei wunderschön, außerdem sehe man überall die hohen Berge. „Da kann man natürlich auch toll Sport machen“, weiß Keil. Von Skifahren bis Klettern sei alles möglich.

Ihr persönlich bedeutet die deutsch-französische Freundschaft viel. „Ich finde, sie ist ein wahnsinnig tolles Beispiel, wie sogar nach so vielen blutigen Kriegen Freundschaft zwischen zwei Ländern gelingen kann“, betont sie. Es sei bewundernswert, wie die Politiker damals diese Begegnung initiiert hätten.

„Es braucht Städtepartnerschaften, damit diese Länder sich als Freunde und als Menschen erkennen“, betont die Französisch-Lehrerin. Das sei auch für den Frieden in Europa bedeutend. „Wenn man dorthin schaut, wo es gerade nicht friedlich ist, kann dieses Vorbild Hoffnung geben“, so Keil. Es könne durchaus gelingen, dass Länder wieder zu Freunden werden.

Dazu trage die Städtepartnerschaft zwischen Rosenheim und Briançon viel bei. „Die Freundschaft besteht schon 50 Jahre“, betont Keil. Dabei engagiere und bemühe man sich immer wieder neu. Ihrer Meinung nach ist es wichtig, dass alle am Ball bleiben und in regelmäßigen Abständen Treffen organisiert werden.

So auch die Veranstaltung im „Le Pirate“. Keil selbst hört viel französische Musik. „Ich bin immer auf der Suche nach neuen, coolen Liedern, die ich auch mit meinen Schülern besprechen kann“, so die Lehrerin. Französische Musik sei deutlich unbekannter als englische. „Trotzdem kenne ich viele Menschen, die ein französisches Lieblingslied haben“, betont sie.

„Ich mag den Klang der französischen Sprache“, sagt Keil. Gerade deshalb gefallen ihr deren Lieder besonders gut. Sie selbst höre viel französische Musik. Auch DJ Thomas Bohnet, der am 23. November im „Le Pirate“ die „Tour de France“ auflegt, hat sie schon live gehört. „Meine Freundinnen haben das damals für mich zum Junggesellenabschied organisiert“, erinnert sich Keil. „Die ‚Tour de France‘ wird auf jeden Fall eine Tanzparty“, weiß sie aus Erfahrung.

Das sagt auch DJ Thomas Bohnet. „Der Name ‚Tour de France‘ ist sozusagen Konzept. Es soll eher um tanzbare Musik gehen, als um Musik zum Zuhören“, so der DJ. Das reiche von Klassikern der 60er-Jahre über Hits der 80er-Jahre bis hin zu aktuellen Hits. Bohnet will im „Le Pirate“ eine musikalische Reise durch Frankreich und die ehemaligen Kolonien bieten.

„Die Idee kam mir, weil ich etwas Junges, etwas Cooles wollte“, erklärt Heidi Keil. Ihr Vorschlag sei gewesen, im „Le Pirate“ passend zum Anlass französische Musik aufzulegen. Über einen Bekannten habe sie den DJ kontaktieren und für die Aktion gewinnen können. Mit Unterstützung des Rosenheimer KulturKlubs und des Kulturamtes der Stadt sei dann die Veranstaltung auf die Beine gestellt worden.

Auch Wolfgang Hauck unterstützt die Idee. Er ist als Kulturreferent die Schnittstelle zwischen dem bürgerlichen Engagement durch Förderverein und Partnerschaftskomitee und den beiden Städten. „Außerdem liegt mir die deutsch-französische Freundschaft zwischen Rosenheim und Briançon sehr am Herzen“, sagt Hauck.

Eine Idee, die direkt
einschlägt

Für Heidi Keil ist es das erste Mal, dass sie für den KulturKlub aktiv wird. „Ich war einmal bei einer Sitzung des Fördervereins Städtepartnerschaft Briançon-Rosenheim dabei und habe die Idee dort vorgeschlagen.“ Dann habe sie es natürlich auch umsetzen wollen.

Auch wenn der KulturKlub Rosenheim die Organisation größtenteils in die Hand genommen hat, war des doch Keil, die alle zusammenbrachte. „Ich hoffe, dass am Samstag die Bude voll wird“, betont sie.

Musikalische „Tour de France“

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