Rosenheim – Der Baum steht, die Lichterketten hängen und die zahlreichen Buden stehen schon auf dem Max-Josefs-Platz bereit. Morgen startet der Christkindlmarkt. Heuer erstmals mit einem neuen Verbot. Denn durch die Verschärfung des Waffengesetzes, die am 31. Oktober in Kraft getreten ist, ergeben sich auch für die Christkindlmärkte der Region Neuerungen. Das Mitführen diverser Messer ist seitdem verboten.
Kontrollen passend zum „stillen Markt“
Mit groß angelegten Taschenkontrollen, wie beispielsweise auf dem Rosenheimer Herbstfest, müssen die Christkindlmarktbesucher in Rosenheim allerdings nicht rechnen. Das erklärt Klaus Hertreiter, Geschäftsführer beim Wirtschaftlichen Verband (WV), der den Christkindlmarkt veranstaltet, auf OVB-Anfrage. „Innenstadt-Christkindlmärkte sind sogenannte stille Märkte, welche nahezu ausschließlich im öffentlichen Raum stattfinden, sodass es hier per se keine explizit ausgewiesenen Zugänge mit Kontrollmechanismen wie etwa bei ‚geschlossenen‘ Veranstaltungsflächen gibt“, sagt Hertreiter.
Auf die Frage, ob er sich angesichts der Messerangriffe in diesem Jahr Sorgen um die Sicherheit auf dem Christkindlmarkt macht, entgegnet Hertreiter, dass man sich beim WV auf die Adventszeit freue. Schließlich habe diese in unserem Kulturkreis eine „herausragende Bedeutung.“ Die Christkindlmärkte seien ein beliebter Treffpunkt für „vergnügliche und unbeschwerte Stunden in weihnachtlicher Atmosphäre.“ In Rosenheim schon seit 40 Jahren. „Das sollten wir uns alle nicht nehmen lassen.“ Dennoch gibt es natürlich ein Sicherheitskonzept für die anstehende Veranstaltung. „Wir stellen über die gesamte Marktdauer eine Nachtwache, welche an den Freitagen und Samstagen bereits ab 18 Uhr im Einsatz sein wird“, erklärt Hertreiter. Zudem werden die Marktkaufleute sensibilisiert, auffälliges und merkwürdiges Besucherverhalten umgehend an Polizei und Sicherheitsbehörden zu melden. „Auch Passanten und Marktbesucher sollten sich nicht scheuen, das Personal vor Ort oder die Sicherheitsbehörden über ähnliche Beobachtungen zu informieren“, sagt Hertreiter. Auch bei der Rosenheimer Polizei bereitet man sich bereits seit geraumer Zeit auf den Christkindlmarkt vor, wie Polizeihauptkommissar Robert Maurer erklärt. „Die Polizeiinspektion Rosenheim wird täglich, zu unterschiedlichen Zeiten, durch präsente uniformierte Fußstreifen vor Ort sein. Im Bedarfsfall erfolgen auch zivile Kontrollen“, sagt Maurer. Der zeitliche Schwerpunkt für die Kontrollen liege zwischen 17 und 21 Uhr, wenn der größte Besucherandrang zu erwarten ist. Die Zahl der Einsatzkräfte vor Ort sei Maurer zufolge „lageangepasst.“ Grundsätzlich bewerte man den Christkindlmarkt allerdings als „völlig problemlos“ und blicke der Veranstaltung auch aus polizeilicher Sicht freudig entgegen.
Auch die Einsätze aus dem vergangenen Jahr zeigen, dass es sich beim Christkindlmarkt Rosenheim um eine zum größten Teil friedliche Veranstaltung handelt. „Der Christkindlmarkt ist für die Rosenheimer Polizei seit Jahren eine störungsfreie Veranstaltung ohne polizeirelevante, nennenswerte Vorfälle“, sagt Maurer. Im vergangenen Jahr wurde beispielsweise lediglich ein Geldbörsendiebstahl nachträglich zur Anzeige gebracht. Auch Schlägereien, die in Folge des Alkoholkonsums zu vermuten wären, gab es in den vergangenen Jahren nicht. „Ein Geschädigter schilderte, dass er am 16. Dezember gegen 13 Uhr auf dem Max-Josefs-Platz von einem Unbekannten ins Gesicht geschlagen wurde. Er erlitt eine Rötung an der Lippe, der Täter konnte unerkannt in der Besuchermenge flüchten“, schildert Maurer einen Fall aus dem vergangenen Jahr. Warum es zu dem Vorfall kam, konnte im Nachgang nicht mehr geklärt werden. Man sehe allerdings auch keinen direkten Bezug zum Christkindlmarkt.