Rosenheim – In der Begrüßungsrede zur Mitgliederversammlung des Trägervereins der Musikschule Rosenheim hob der Zweite Vorsitzende und ehemalige Bürgermeister der Stadt Rosenheim, Anton Heindl, den besonderen Stellenwert der musikalischen Bildung für Kinder und Jugendliche hervor. Er gab dabei zu bedenken, dass es in diesen Tagen keine Selbstverständlichkeit sei, in einer friedlichen Region zu leben, in der wir unseren Kindern die Chancen zur musikalischen und künstlerischen Entfaltung geben können. Seit 65 Jahren existiert nun die Musikschule Rosenheim in der Trägerschaft eines eingetragenen Vereins. Aus bescheidenen Anfängen hat sich die Musikschule kontinuierlich positiv weiterentwickelt. Heute kommen über 1500 Schüler wöchentlich in den Künstlerhof oder in die Zweig- und Außenstellen der Musikschule.
Für Heindl ist es eine besondere Erfolgsgeschichte, dass es mit Heidrun Schölzel seit zehn Jahren wöchentliche musikalische Angebote im Bürgerheim St. Martin und im Altenheim Elisabeth mit den Bewohnern gibt, die an Demenz erkrankt sind.
Anschließend gab der geschäftsführende Vorsitzende Peter Rutz einen Einblick in die momentane Situation der Musikschule. Die Arbeit in den Fachbereichen sei sehr zufriedenstellend, die Nachfrage weiterhin hoch. In einigen Fächern gibt es Wartelisten, da die Lehrkräfte ausgelastet und die Räumlichkeiten begrenzt sind. Die Stadt Rosenheim unterstützt die Musikschule derzeit mit einem Zuschuss von rund 410000 Euro, die Gemeinden beteiligen sich mit rund 160000 Euro, der Staatszuschuss beläuft sich auf 230000 Euro. Die Höhe der Unterrichtsgebühren befindet sich im Mittelfeld im Vergleich zu anderen Musikschulen. Angebote wie der Grüne Pass der Stadt Rosenheim mit 60 Prozent Ermäßigung und der Gutschein auf Teilhabe am kulturellen Leben werden gut angenommen. Auch die Geschwisterermäßigung hilft Familien mit geringerem Einkommen, den Musikunterricht zu finanzieren.
Schulleiter Gottfried Hartl betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit allgemeinbildenden Schulen. Erfolgreiche Kooperationen und Angebote der Musikschule gibt es schon seit vielen Jahren in der Mädchenrealschule Rosenheim sowie an der Grundschule in Happing, in Brannenburg und Kiefersfelden und neuerdings auch an der Grundschule Fürstätt. Rund ein Viertel der Unterrichtsstunden wird bereits außerhalb in Kooperationen gegeben.
Ab 2026 werden die Ganztagsangebote für alle Grundschulen verpflichtend, sodass die Musikschule sich darauf vorbereiten muss, hier noch mehr Angebote machen zu können. Zuversichtlich blickt Hartl auf das kommende Jahr 2025, in dem die Musikschule Rosenheim ihr 65-jähriges Bestehen feiert.
Es ist viel geplant, wie beispielsweise ein Lehrerkonzert, mit dem das Jubiläumsjahr eingeläutet wird, des Weiteren ein spanischer Gitarrenabend, ein Familienkonzert im Ballhaus, ein Klavierkonzert, ein Volksmusikabend, eine lange Nacht der Barockmusik, aber auch das alljährliche Frühlingskonzert im Kuko. Ein Highlight wird sicher die Produktion eines Musikschulsongs, der von Bernhard Lackner und Susi Bayeff-Filloff eigens für das Jubiläum in sommerlich-jazziger Manier komponiert worden ist und mehrfach präsentiert werden wird.
Die anschließende Wahl der Vorstandschaft bestätigte im Wesentlichen die bisherigen Funktionsträger Peter Rutz als geschäftsführenden Vorsitzenden, Anton Heindl als Zweiten Vorsitzenden und Schriftführer sowie Elisabeth Jordan als Dritte Vorsitzende und Schatzmeisterin. Als weitere Vorstände wurden Christine Degenhart und Daniel Artmann ebenso einstimmig gewählt.
Als sogenanntes „geborenes Mitglied“ steht für die Stadt Rosenheim weiterhin Kulturamtsleiter Wolfgang Hauck der Musikschule zur Seite.