Rosenheim – Für die Region war es ein schwarzes Wochenende. Auf der A8 bei Bernau am Chiemsee kam es am vergangenen Sonntag um kurz nach Mitternacht zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem eine Geisterfahrerin mit einem entgegenkommenden Fahrzeug kollidierte und tödlich verunglückte. Am Sonntagmorgen ereignete sich zudem ein Frontalzusammenstoß zweier Pkw in Traunreut, bei dem ein Mann starb und zwei weitere schwer verletzt wurden.
Und wenige Stunden zuvor kam ein 54-jähriger Autofahrer aus Bad Aibling in Pang ums Leben. Der Polizei zufolge war er auf der Staatsstraße 2010, von Bad Feilnbach kommend, in Fahrtrichtung Rosenheim unterwegs. Kurz nach der Einfahrt in den Ortsteil Westerndorf am Wasen kam er mit seinem Pkw von der Fahrbahn ab und kollidierte mit einem Baum. Durch die Wucht des Aufpralls wurde das Auto wieder zurück auf die Fahrbahn geschleudert, landete auf dem Dach und fing sofort Feuer.
Der 54-Jährige – der nicht angeschnallt war – wurde nach dem Aufprall aus seinem Fahrzeug auf die Fahrbahn geschleudert und verstarb noch an der Unfallstelle. „Nach ersten Ermittlungen war der 54-Jährige mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs“, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer. Zudem habe man zur Feststellung eines möglichen Alkoholeinflusses eine Blutentnahme angefordert. „Das Ergebnis liegt uns noch nicht vor“, sagt er.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich an besagter Stelle ein schwerer Unfall ereignet hat. Im November 2022 verlor ein 21-jähriger Mann aus der Slowakei ebenfalls sein Leben. Auch er war auf der Staatsstraße 2010 auf dem Weg von Bad Feilnbach nach Rosenheim. Am Ortsanfang von Westerndorf am Wasen kam sein Auto in der Rechtskurve von der Fahrbahn ab, prallte gegen einen Baum und überschlug sich. Dabei wurde der 21-Jährige aus dem Fahrzeug geschleudert. Auch er soll zur Unfallzeit keinen Sicherheitsgurt getragen haben.
„Es handelt sich dennoch nicht um einen Unfallschwerpunkt“, sagt Robert Maurer. Im Gegensatz zur Einmündung von der Brannenburger Straße in die B15 oder im Einmündungsbereich auf der Prinzregentenstraße, wenn Autofahrer in die Heilig-Geist-Straße oder Stemplingerstraße fahren wollen. „2023 gab es in unserem Dienstbereich 3304 Verkehrsunfälle“, sagt Maurer. Bei 300 davon wurden die Beteiligten verletzt, einmal endete ein Unfall tödlich. „Für 2024 ist ein ähnliches Unfallbild zu erwarten, mit leichter Reduzierung der Unfallzahlen“, sagt Maurer. Jedoch sei es in diesem Jahr bereits zu drei tödlichen Verkehrsunfällen gekommen. Neben dem Unfall vom vergangenen Sonntagmorgen verloren auch zwei Motorradfahrer in diesem Jahr ihr Leben. Anfang Juli starb eine 26-jährige Motorradfahrerin bei einem schweren Unfall bei Vogtareuth. Sie stieß während eines Überholvorgangs mit einem Pkw frontal zusammen.
Nur einige Tage später verlor ein 22-jähriger Rosenheimer in Stephanskirchen die Kontrolle über sein Motorrad. Er kam von der Fahrbahn ab und prallte mit dem Kopf und dem Oberkörper gegen einen Laternenmast am Straßenrand. Ersthelfer und der Rettungsdienst versuchten noch, den 22-Jährigen zu reanimieren. Doch er verstarb noch an der Unfallstelle.
„Die Hauptursachen für Unfälle sind in der Regel falsche Geschwindigkeiten, Ablenkungen, fehlender Abstand beziehungsweise eine glatte oder nasse Fahrbahn“, sagt Polizeihauptkommissar Maurer. Eine Häufung der Unfälle während der Vorweihnachtszeit könne er sich jedoch nicht vorstellen.
Anna Heise