Rosenheim – Abschied nehmen und willkommen heißen galt es jetzt am ersten Weihnachtsfeiertag in der Rundkirche Sankt Johann Baptist und Heilig Kreuz im Rosenheimer Stadtteil Westerndorf am Wasen.
Nach 18 Jahren als Mesnerin ist Marlene Unterlinner jetzt in den wohl verdienten Ruhestand gegangen. Stadtpfarrer Thomas Schlichting bedankte sich deshalb im Namen der Stadtkirche und des pastoralen Teams beim Festgottesdienst in der voll besetzten Kirche für den langjährigen Einsatz. Marlene Unterlinner war anfangs rund zwei Jahre lang immer mal wieder für ihre Vorgängerin Katharina Kaffl eingesprungen, ehe sie durchgehend seit 2009 als Hauptmesnerin der weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannten Barockkirche tätig war – zuletzt sogar ehrenamtlich.
Besonderes Augenmerk legte die Rosenheimerin dabei auf einen liebevollen und ansehnlichen Blumenschmuck, der teilweise aus ihrem eigenen Garten in unmittelbarer Nähe zum Friedhof stammte – sowie auf eine besinnlich-meditative Weihnachtsstimmung an Heiligabend im Einklang mit traditioneller Musik, die viele Besucher jedes Alters anzog. Auch das Patrozinium jedes Jahr im Juni war ihr stets ein Anliegen, zu dem sie das Gotteshaus besonders sauber herausputzte.
Tatkräftige Unterstützung erhielt Marlene Unterlinner von ihrem Ehemann Franz, der sich ebenso seit vielen Jahrzehnten ehrenamtlich engagiert, aktuell die Renovierung des Kleinods koordiniert (wir berichteten) und noch bis Jahresende als Kirchenpfleger tätig ist. Pfarrer Schlichting hieß zugleich Marlene Unterlinners Nachfolger willkommen: Hans Ladobriuk ist den Gläubigen bestens bekannt, da er seit über 24 Jahren als Mesner in Heilig Blut und Happing sowie seit 2015 zusätzlich in Aising wirkt. Nun betreut der Rosenheimer mit Westerndorf am Wasen einen vierten Stadtteil. Der Geistliche überreicht ihm symbolisch das Messbuch und reichte zum Einstand eine Flasche Wein.
Ein weiteres Jubiläum feierte Josef Gilg aus Westerndorf am Wasen im Beisein von Gemeindereferentin Maria Leutgäb, des Rosenheimer Dekanatsratsvorsitzenden Paul Deutschenbaur und vielen Ministrantinnen und Ministranten.
Der Landwirt lieferte über 50 Jahre lang zuverlässig Daxen für den Weihnachtsschmuck. Darüber hinaus spendete er 41 Jahre jeweils zwei Christbäume für das Westerndorfer Wahrzeichen – lediglich 2020 hatte es eine einjährige Pause gegeben. Zudem kümmerte sich Gilg 26 Jahre lang um die Grüngut-Entsorgung an der Kirche und war weitere neun Jahre für die Friedhofspflege in Westerndorf verantwortlich. Stadtpfarrer Schlichting überreicht ihm ebenso wie dem Ehepaar Unterlinner Blumen und Geschenke und bedankte sich für den tatkräftigen Einsatz zu Gunsten der Filialgemeinde.
Martin Aerzbäck