Hilfe für die harte Jahreszeit

von Redaktion

Unterstützung für obdachlose Menschen – Sammlung auch in Rosenheim

Rosenheim – Die Zeit rund um Weihnachten ist für Andreas Barber eine stressige Zeit. Der Hauptorganisator der Aktion „OpSafeWinter“ ist auf dem Weg durch ganz Bayern, um Geschenke einzusammeln. Mit diesen will seine Gruppe „StreetOP“ – ein Internet-Netzwerk, das humanitäre Ziele verfolgt – Obdachlose in der kalten Jahreszeit unterstützen. „Es soll keiner im Winter erfrieren müssen“, sagt Barber. Dafür braucht es aber zum Beispiel warme Kleidung, Decken oder ausreichend Essen. Dinge, die sich Menschen, die auf der Straße leben, oft nicht leisten können. Und genau hier will Barber helfen.

Seit mehreren Jahren veranstaltet er mit seinem Team eine Spendenaktion, bei der alles Mögliche, das den obdachlosen Menschen helfen kann, gesammelt wird. Allerdings kein Geld. „Am besten sind Sachspenden für den täglichen Bedarf“, sagt Barber. Ganz wichtig seien Rucksäcke, Unterwäsche, Schuhe, Handwärmer und Produkte zur Körperpflege. Obwohl auch Schlafsäcke und Isomatten gebraucht werden, sieht der Organisator das immer mit einem weinenden Auge. „Wir wollen ja niemanden dazu animieren, draußen zu schlafen, sondern hoffen immer, dass sie wieder eine Wohnung finden“, sagt er.

Die Spenden werden dann an mehreren Tagen im Januar und Februar direkt an Obdachlose in München und Nürnberg verteilt. „Wir machen das immer bewusst nach Weihnachten“, sagt der Organisator. Schließlich werde es meist erst Anfang des Jahres so richtig kalt. Bei den Übergaben werde es oft auch sehr emotional. „Als wir einem Mann im Rollstuhl eine Jacke geschenkt haben, hat er vor Freude geweint“, erzählt Barber. Das sei auch seine Motivation, die Aktion jedes Jahr aufs Neue zu veranstalten.

Wie groß die Dankbarkeit der hilfsbedürftigen Menschen ist, wenn sie die Spenden in den Händen halten, weiß auch Peter Höllbauer. Der Leiter der OVB-Druckerei war im vergangenen Jahr bei der Ausgabe in München dabei. „Da sind bis zu 200 Menschen gekommen“, sagt er. Als er das gesehen hat, war für ihn klar: Die Aktion sollte auch von Rosenheim aus unterstützt werden.

Deswegen ist es in diesem Jahr und auch noch nach dem Jahreswechsel möglich, die Sachspenden in Rosenheim abzugeben – und zwar zwischen 8 und 15 Uhr an der Warenannahme im OVB-Druckzentrum in der Mangfallstraße 33 in der Aisingerwies. „Dort können wir die Sachen zwischenlagern und bringen sie dann nach München“, sagt Höllbauer. Sein Wunsch ist es, dass „jeder mal seinen Schrank oder Keller ausmistet“ und schaut, ob nicht etwas dabei ist, was an die Obdachlosen gespendet werden kann. „Dann wird das wieder eine pfundige Sache“, betont er.

Auch Andreas Barber freut sich, dass es mit Rosenheim einen zusätzlichen Sammelpunkt gibt. Denn je mehr Spenden, desto besser. „Man muss bedenken, dass die Obdachlosigkeit jeden treffen kann. Dafür braucht es manchmal gar nicht viel“, sagt er.

Dennoch komme es immer noch zu oft vor, dass die Menschen sich selbst überlassen oder auch beleidigt werden. Deshalb will Barber mit der Aktion zeigen, dass mit „Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft viel erreicht werden und sogar Leben gerettet werden kann“.

Für die kommenden Jahre könnte sich Peter Höllbauer vorstellen, dass in Rosenheim nicht nur gesammelt wird, sondern die Sachspenden dann auch an die obdachlosen Menschen in der Stadt verteilt werden.

Julian Baumeister

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