„Peppe’s Bar“ in Kolbermoor eröffnet

von Redaktion

In Kolbermoor bewegt sich was: Der bekannte Gastronom Giuseppe Tedesco hat sich einen Traum erfüllt und will mit einer Tagesbar die „Aperitivo-Kultur“ nach Deutschland bringen. Doch warum steht sein Geschäftspartner bei der Eröffnung auf dem Eis und nicht am Tresen?

Kolbermoor – „Wenn ich hier meine Augen schließe, dann sehe ich meine Mama früher beim Einkaufen in Kalabrien“, sagt Giuseppe Tedesco, während er hinterm Tresen eine Tasse Kaffee zubereitet. Moderne Rhythmen beschallen den Raum angenehm dezent, der Duft von frischen Kaffeebohnen und fruchtigen Smoothies liegt in der Luft. Es herrscht geschäftiges Treiben in dem Kolbermoorer Lokal, das erst vor wenigen Stunden offiziell eröffnet wurde.

Der Gastronom Tedesco, der bereits für mehrere „Giuseppe“-Lokale in Kolbermoor und Rosenheim bekannt war, hat sich einen weiteren Traum erfüllt und nun eine Tagesbar samt Feinkostladen namens „Peppe‘s Bar“ eröffnet. Und das direkt gegenüber seines Restaurants An der Alten Spinnerei. „Hier soll ein Pendant entstehen, hier findet man eine Alternative zu den Speisen, die es dort drüben gibt“, erklärt der 44-Jährige.

Die Idee hinter der Tagesbar: „Wir wollen die Aperitivo-Kultur nach Deutschland, in die Region nördlich der Alpen, bringen“, sagt der Italiener, der mit seinem Giuseppe-Restaurant auf der anderen Straßenseite bereits in sein 18. Jahr in Kolbermoor geht. „Peppe‘s Bar“ soll nun etwa mit einem morgendlichen Espresso und einem ofenfrischen Croissant, am frühen Nachmittag mit einem Aperol Spritz und einem belegten Panino oder frischen Antipasti italienische Leichtigkeit vermitteln, betont Tedesco.

Mit moderner Einrichtung, Pastellfarben und dennoch einem Ambiente, das an die 60er- und 70er-Jahre Italiens erinnern soll. Während Tedesco von den kulinarischen Leckereien seiner Heimat schwärmt, steht seine Frau Tamara hinterm Tresen, schnippelt Obst und bereitet einen gesunden und dennoch schmackhaften Smoothie vor.

Das Besondere laut Tedesco: Die Tagesbar wird in denselben Räumen von einem sogenannten „Concept Store“ ergänzt. Einer Art offener Feinkostladen, wo es „Alimentari“, also italienische Lebensmittel gibt. „Alles, was man hier verzehrt, kann man im Prinzip auch hier kaufen“, sagt der Gastronom und zeigt auf eigene Weine, Pasta oder Olivenöl, das aus dem eigenen kleinen Olivenhain in Kalabrien stamme.

„Bis zur Eröffnung waren es jetzt schon stressige Wochen, weil wir einfach so viel Herzblut reinstecken“, sagt Giuseppe Tedesco, der neben seiner Frau und den drei Mitarbeitern jedoch noch weitere Unterstützung erhält. „Ich mache das hier zusammen mit meinem Geschäftspartner Manuel Strodel“, sagt er.

Strodel ist den meisten wohl eher als Eishockeyspieler der Starbulls Rosenheim bekannt. „Über das Catering im Eisstadion haben wir uns damals kennengelernt, daraus ist eine Freundschaft entstanden und nun machen wir das hier zusammen“, sagt Tedesco. Doch wo ist der Geschäftspartner an diesem wichtigen Eröffnungstag?

Bei dieser Frage muss Tedesco schmunzeln, hat aber rasch eine plausible Erklärung parat. „Er kann heute nicht hier sein, er steht auf dem Eis und bereitet sich auf das Derby gegen Regensburg vor.“ Der Profialltag mache eine regelmäßige Präsenz von Strodel in der Kolbermoorer Tagesbar derzeit zwar kaum möglich. „Aber die Zeit kommt, in der er voll einsteigen wird“, sagt Tedesco.

Das neue Kolbermoorer Lokal hat dienstags bis sonntags von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Da bleibt für Tedesco derzeit kaum Zeit, um mal durchzuatmen. Zumal der Gastronom seine Finger ja nicht nur dort im Spiel hat. Und so kann man durchaus mal den Überblick verlieren über die Aufgaben von „Giuseppe e amici“. Bereits im August hatte er gegenüber dem OVB erklärt, dass er das Lokal in Rosenheim, im Gillitzerblock, bereits ein Jahr zuvor abgegeben habe.“ Auch die Kunstmühle führe er selber nicht mehr. „Mein Fokus liegt jetzt auf den beiden Kolbermoorer Lokalen“, betont Tedesco.

Und da die meisten Kunden kurz vor Weihnachten selbst derart im Stress seien, hat sich der Gastronom die Opening-Party für seine Tagesbar für Januar aufgehoben.

Doch die Kunden, die bereits am ersten Tag hereinspaziert sind, waren durchweg begeistert. „Ich finde es toll – gutes Angebot und eine nicht zu große Karte“, sagt eine zufriedene Frau. „Ciao, das ist hier der beste Kaffee der Stadt“, ruft ein anderer Kunde, während er den Laden verlässt.

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