Rosenheim – Maria S. hat die Nase voll. Immer wieder fällt der Rosenheimerin auf, dass AfD-Plakate beschädigt und abgerissen werden. In der Nähe der Loretowiese habe sie zerrissene Plakate gesehen, ein ähnliches Bild zeigte sich ihr zufolge in der Ebersberger Straße sowie der Erlenaustraße. „In einer Demokratie sollten alle die gleichen Chancen haben“, sagt sie, kritisiert, dass die Vandalen es vor allem auf die Plakate der AfD abgesehen hätten.
Es ist eine Beobachtung, die zumindest die Polizei so nicht teilen kann. „In diesem Jahr sind die Beschädigungen der Plakate nicht auffällig“, sagt Hauptkommissar Robert Maurer. Etwas schlimmer sei die Situation vor einigen Jahren gewesen. 2020 seien 49 AfD-Plakate zerstört worden, 2019 waren es 21. So jedenfalls wurde es der Polizei vonseiten der Partei mitgeteilt.
„Vor Ort ließ sich diese Zahl jedoch nicht bestätigen“, erinnert sich Maurer. Er erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass bisher keine andere Partei Anzeige aufgrund von beschädigten Wahlplakaten erstattet hat.
„Deshalb können wir nicht genau sagen, wie die Relation ist“, sagt der Hauptkommissar. Ihm zufolge lasse sich nicht erkennen, dass es die Vandalen vor allem auf AfD-Wahlplakate abgesehen haben.
Etwas anders schätzt die Situation der AfD-Landtagsabgeordnete Andreas Winhart ein. „In der Tat ist es so, dass an bestimmten Anschlagtafeln immer wieder Plakate der AfD zerstört oder geklaut werden“, sagt er auf OVB-Anfrage. Sowohl er als auch die anderen Mitglieder seiner Partei würden jeden „Akt des Vandalismus oder Diebstahls“ zur Anzeige bringen. „Aus praktischen Gründen erfolgt dies circa wochenweise gesammelt“, sagt er.
Im Vergleich zur Landtagswahl 2023 und der Europawahl 2024 verzeichnet die AfD Winhart zufolge einen starken Anstieg von Plakat-Vandalismus. „Dieser wird von unseren Ehrenamtlichen tagtäglich beseitigt. Unser Lager ist aber bestens gefüllt“, sagt der Landtagsabgeordnete und fügt hinzu: „Sollten Interessierte und Anhänger der AfD Bedarf an einem Alice-Weidel-Plakat oder anderen Motive für den Partykeller haben, können diese gerne im AfD-Bürgerbüro abgeholt werden.“ Anna Heise