Zum Bericht „Gerüchte ums Aus für das DB-Reisezentrum“, erschienen im Lokalteil:
Der Verkehrsknotenpunkt Rosenheim ohne Reisezentrum: Wo sollen Kunden, die kein Internet und damit kein Online-Banking zur Verfügung haben, eine Fahrkarte kaufen, wenn sie zu einem weit entfernten Ziel gelangen wollen?
Bei weit entfernten Zielen ist das Reisezentrum die richtige Adresse. Die Bahn interessiert sich wahrscheinlich nur für Schüler und Berufstätige, die immer auf der gleichen Strecke unterwegs sind, und nicht für Gelegenheitsfahrer, die kein Internet haben.
Weil man sich Fahrscheine im Internet kaufen kann, ist die Arbeit im Reisezentrum natürlich weniger geworden. Vielleicht findet sich ein Reisebüro, das Fahrscheine unter anderem für die Bahn verkauft. Die unpünktliche Bahn ist bestimmt kein Konkurrenzunternehmen. Im Gegenteil: Wenn ein Kunde die Plakate im Reisebüro studiert, kommt er vielleicht auf die Idee, den einen oder anderen Urlaub im Reisebüro zu buchen.
Und – wenn ich zum Beispiel zu einem bestimmten Termin nach Hamburg fahren möchte, nehme ich dem Reisebüro bestimmt kein Geschäft weg. Vielleicht könnte auch die Rosenheimer Tourist-Info die Arbeit vom DB-Reisezentrum und einen Mitarbeiter übernehmen.
Wenn ich nach München fahren muss, um zum nächsten DB-Reisezentrum zu gelangen, kann ich doch gleich in den Flieger steigen – falls überhaupt einer startet.
Marga Leingartner
Rosenheim