Rosenheim – „Ja, das war ein ordentliches Stück Arbeit!“, meint Sabrina Brunnhuber und lässt ihren Blick über die obere Etage des neuen „Dirndl & Stenz“ in der Münchener Straße schweifen. Als wir kurz vor der Eröffnung vorbeischauen, sind sie und ihr Mann Thomas noch kräftig am Arbeiten. Die Räumlichkeiten, in denen zuvor Marc O’Polo und übergangsweise ein Tesla-Showroom beherbergt waren, hätten komplett neu hergerichtet werden müssen. Inzwischen seien sie aber beim Endspurt angelangt, betonen die beiden.
„Morgen wird es dann hier eine tolle Eröffnungsfeier geben. Ab Mittag sorgt dabei die DJane Maja für den richtigen Beat, während sich unsere Gäste kühle Drinks gönnen. Und als besonderes Extra haben wir exklusive Goodie-Bags vorbereitet, aber nur, solange der Vorrat reicht“, berichtet Sabrina Brunnhuber. Sie würden sich schon enorm auf die Feier des Neuanfangs an der neuen Adresse freuen, betonen die beiden. „Das Konzept hat am alten Standort schon geklappt. Das Angebot hat gestimmt. Und nun haben wir noch einmal eine ideal gelegene Adresse“, gibt sich Thomas Brunnhuber optimistisch.
Ende 2024 war erst einmal Schluss gewesen mit dem Trachtengeschäft „Dirndl und Stenz“ in der Kaiserstraße. Zuvor war bereits das Aus für das „Trachten Outlet“ am Esbaum gekommen. Die Brunnhubers betonten aber direkt, dass sie mit kleinen Änderungen am Konzept ab März 2025 in der Münchener Straße wiederzufinden seien würden.
Thomas Brunnhuber kritisierte die Stadt und die Stadtwerke Rosenheim scharf für deren Baustellenmanagement und vor allem die Informationspolitik. „Ich hätte mir von den Stadtwerken und Herrn Oberbürgermeister März wenigstens zum Herbstfest mal ein Gespräch oder eine kleine Geste gewünscht“, so Brunnhuber, unter anderem. Stadt und Stadtwerke wiederum widersprachen diesen Vorwürfen in einer ausführlichen Stellungnahme.
„Die Stadtwerke Rosenheim stellen für jede Baumaßnahme mit hervorgehobener Bedeutung, wie beispielsweise die Kaiserstraße, für die Gewerbetreibenden Ansprechpartner zur Verfügung und suchen sie persönlich auf“, so Christian Baab, Pressesprecher der Stadt Rosenheim, „In Sachen Kaiserstraße wurden sämtliche Gewerbetreibenden etwa zwei Wochen vor Aufnahme der Bauarbeiten hinsichtlich Art und Umfang persönlich informiert. Zusätzlich standen sowohl die Stadt als auch die SWRO während der Baumaßnahme in Kontakt mit Herrn Brunnhuber.“
„Wer da jetzt recht hat, das kann ich nicht nachvollziehen beziehungsweise bin als Außenstehender natürlich außen vor“, meinte Bernd Ohlmann, Geschäftsführer sowie Pressesprecher des Handelsverbands Bayern, „aber ich kann definitiv sagen: In vergleichbaren Fällen gibt es auch andernorts immer wieder Ärger.“ Im Gespräch mit unserer Redaktion nannte er Ansätze und Konzepte, wie in solchen Fällen vorgegangen werden könnte.
Nun also steht der Neustart unmittelbar bevor. „Auf über 300 Quadratmetern erwarten unsere Kunden nun die neuesten Trachten-Trends von Krüger Dirndl, Alpenfee und Fräulein Trentini“, so Sabrina Brunnhuber. „Wir freuen uns sehr, dass wir jetzt auch mit Krüger zusammenarbeiten“, meint Thomas Brunnhuber. „Dadurch können wir nun ein paar spannende neue Dinge bieten: Etwa Trachtenmode aus der FC- Bayern-Fankollektion. Oder demnächst auch die VfB-Stuttgart-Kollektion“, berichtet er sichtlich begeistert, „Aber natürlich auch unser bewährtes Angebot, das Kunden schon kennen.“
„Jetzt stehen erst einmal natürlich Frühjahr, Sommer und dann Volksfest- und Herbstfest-Saison an. Aber wir planen schon weit voraus und werden dann auch im Winter ein besonderes neues Angebot bieten können“, verrät Brunnhuber.
Zunächst aber werde nun noch einmal kräftig Hand angelegt werden, damit vor der Eröffnung am morgigen Samstag dann alles noch den letzten Schliff bekommen hat. Das Trachtenladenbetreiber-Ehepaar scheint zuversichtlich auf die Zukunft am neuen Standort zu blicken: „Wir versuchen es jetzt ein wenig so zu sehen: Am alten Standort in der Kaiserstraße haben wir bewiesen, dass das Konzept und Angebot funktioniert. Nun werden wir hier durchstarten können.“ hs