Verdi plant erneut einen Streik in Rosenheim – mit Folgen

von Redaktion

Besonders Kliniken und Kitas werden betroffen sein – Einschränkungen im Krankenhaus

Rosenheim – Die Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi im öffentlichen Dienst gehen weiter. Nachdem die ersten beiden Verhandlungsrunden zwischen Gewerkschaft und Arbeitgebern gescheitert sind, soll am Freitag, 7. März, in mehreren Landkreisen die Arbeit niedergelegt werden. Auch Rosenheim ist von den geplanten Streiks betroffen.

„Wir werden nicht alles so lahmlegen, dass der Bürger einen riesengroßen Nachteil hat“, sagt Robert Metzger, Verdi-Bezirksgeschäftsführer für Rosenheim, auf OVB-Anfrage. Dennoch werde man spüren, dass in Rosenheim gestreikt wird. „Wer in die Behörde geht, wird vielleicht nach Hause geschickt oder muss länger warten“, so Metzger. Auch die Müllabfuhr fahre an diesem Tag nicht, der Betrieb am Bauhof sei deutlich eingeschränkt.

Verdi fordert von Bund und Kommunen 2025 acht Prozent mehr Gehalt sowie „höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten.“ Das schreibt die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung. Auch mehr Urlaub und ein Tageszeitkonto sollen für die Mitarbeiter drin sein. Die Gewerkschaft kündigt an, dass vom geplanten Streik „insbesondere die Gesundheitseinrichtungen wie zum Beispiel Kliniken und Kitas“ betroffen sind. Das bestätigt eine Pressesprecherin der Romed-Kliniken. „Die Beschäftigten des Romed-Klinikverbunds sind am Freitag im Rahmen eines von Verdi organisierten Warnstreiks aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.“ Die Romed-Kliniken sind darauf vorbereitet: Bereits im Februar habe man für die Phase der Tarifverhandlungen eine Notdienstvereinbarung mit der Gewerkschaft geschlossen. Auskunft darüber, wie stark einzelne Klinikstandorte betroffen sind, kann die Pressesprecherin nicht geben.

„Trotz des Warnstreiks bleibt die medizinische Versorgung an allen vier Standorten – Bad Aibling, Prien, Rosenheim und Wasserburg – in Notfällen und für stationäre Patientinnen und Patienten jederzeit gewährleistet“, betont sie. Auch dringende und akute Fälle werde man wie gewohnt behandeln. Es gibt allerdings Einschränkungen: „Planbare Termine wie ambulante Untersuchungen oder elektive Eingriffe könnten – soweit medizinisch vertretbar – verschoben werden.“ Betroffene Patienten will man rechtzeitig informieren. Außerdem kann eine Station vermutlich nicht betrieben werden.

Auch Einrichtungen der Stadt sind vom Streik betroffen. „Die Kindergärten Muggelstein und Stadtmäuse bleiben am Freitag geschlossen“, sagt Christian Baab, Pressesprecher der Stadt, auf OVB-Anfrage. Der Betrieb im Kindergarten Löwenzahn sei eingeschränkt. „Darüber wurden die Eltern aber schon vorab informiert“, betont Baab. Andere Einschränkungen auf den Betrieb in der Stadt könne er nicht abschätzen. „Die Beschäftigten haben ein Recht zu streiken. Sie müssen das nicht anmelden“, sagt er.

Seitens der Stadtwerke Rosenheim heißt es, dass Bürger nicht mit Einschränkungen rechnen müssen. „Wir haben für sämtliche Ausfallszenarien, auch für Streikveranstaltungen, Ausfallpläne, die alle Versorgungs- und Dienstleistungen sicherstellen“, teilt eine Sprecherin mit. Die Beteiligung der Mitarbeiter halte sich bei den Stadtwerken außerdem in Grenzen. „Die Arbeitsabläufe werden nicht gestört.“ Der Warnstreik beginnt für die Arbeitnehmer gleich morgens vor den jeweiligen Einrichtungen. In Rosenheim geht es mit der zentralen Kundgebung weiter, wie Verdi in der Pressemitteilung informiert. Für 10 Uhr sind zwei Demonstrationszüge durch Rosenheim geplant. In der Brixstraße am Gewerkschaftshaus findet gegen 11 Uhr die Kundgebung statt. Dadurch kann es zu Verkehrsbehinderungen kommen.

Bereits am 6. Februar wurde in Rosenheim und anderen Regionen die Arbeit niedergelegt. „Der kommende Streik ist nochmal eine Steigerung“, betont Verdi-Bezirksgeschäftsleiter Robert Metzger. Man wolle vor den anstehenden Verhandlungen Druck machen und schauen, wie die Arbeitgeber reagieren. „Wir fordern ein verhandlungsfähiges Angebot“, sagt Metzger. Wenn das nicht zustande kommt, überlege man sich weitere Maßnahmen.Magdalena Aberle

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