Pang – Beim politischen Frühschoppen des CSU-Ortsverbands Pang sorgte Manfred Weber, Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei (EVP), für regionale Aufmerksamkeit. In der Maschinenhalle von Fahrzeugbau Kaffl sprach er vor etwa 200 Gästen. Verbandsvorsitzende Ulrike Plankl begrüßte neben Weber auch Oberbürgermeister Andreas März, Landrat Otto Lederer, Bürgermeister und Mitglied des Landtags Daniel Artmann sowie zahlreiche Stadträte. Geschäftsführer Kaffl junior schilderte die wachsenden Probleme eines mittelständischen Kfz-Zulieferbetriebs durch die Flut von Gesetzesauflagen und immensen technischen Herausforderungen. Oberbürgermeister Andreas März zeigte sich besorgt über den Sachstand der bundespolitischen Koalitionsverhandlungen und die wirtschaftspolitische Bedrohung aus den USA.
Weber sprach die von Trump angekündigten Zölle an, die Europa, Deutschland und Bayern treffen werden. Als wichtigstes Thema benannte er die wirtschaftliche Entwicklung Chinas und deren Marktdumping auf den Weltmärkten. Die Autoindustrie müsse geschützt werden und Europa müsse mit einer Stimme gegenüber der Trump-Administration sprechen. Europa müsse seine Hausaufgaben machen, Wirtschaft und Unternehmertum wieder in den Mittelpunkt stellen, Gesetze pragmatischer umsetzen, mehr Vertrauen haben und sich nicht der staatlichen Kontrolle ausliefern. 60 Prozent der Wirtschaftsleistung im Export erforderten Innovation durch neue Technologien – mehr Wert durch mehr Qualität.
Weber verteidigte die Erfolge bei der Migration und betonte den Willen, die europäischen Außengrenzen zu schützen. Die Flüchtlingsströme würden sich durch Ausbaumaßnahmen weiter reduzieren. Zur Frage der Identität bürgerlicher Ansichten stellte er klar fest: Unsere Gesellschaft werde sich verändern. Ohne ausländische Arbeitskräfte seien die Aufgaben nicht mehr zu bewältigen. Die gesellschaftliche Ordnung sehe er jedoch ungebrochen durch die christliche Prägung unseres Landes.
Weber appellierte eindringlich für Frieden. Die USA würden die Verteidigung Europas nicht weiter finanzieren, auch nicht ohne Trump. Europa müsse sich eigenständig verteidigen, um den Frieden dauerhaft zu sichern. Europa sei sich, bis auf Ungarn, darin einig. Die notwendige Einstimmigkeit im Europaparlament müsse abgeschafft werden. Europa werde in absehbarer Zeit einen eigenen Präsidenten wählen und die Vorbereitungen für eine europäische Armee stünden nicht mehr in den Sternen.
Auf Nachfrage eines Zuhörers ging Weber auf die Klimasituation ein. 42 von 45 Ländern trügen die klimapolitischen Beschlüsse mit. Während die USA und China sich gegen die ökologische Revolution stellten, gehe Deutschland mit klarem Bekenntnis zu den Klimazielen voran. Webers Vortrag wurde mit viel Applaus bedacht. Der CSU-Ortsverband bedankte sich mit regionalen Produkten. fxk