Rosenheim – Falsche Spendensammler und bettelnde Menschen sind im Rosenheimer Aicherpark eigentlich kein wiederkehrendes Problem. Das sagt zumindest der Sprecher der Interessengemeinschaft (IG) Aicherpark, Harald Bühler. Dennoch wurde hier vor Kurzem eine Frau von einer vermutlich falschen Spendensammlerin um Geld gebeten. Die Betrügerin gab sich als taub aus.
„In der Vorweihnachtszeit mussten auch wir in wenigen, seltenen Fällen bandenmäßiges Betteln beobachten“, sagt Aicherpark-Sprecher Harald Bühler. Gezielt Leute angesprochen – wie es vor wenigen Wochen passierte – hätten diese Personen aber nicht. „Sie sind nur dort gesessen“, betont Bühler. Damals habe man schnell die Behörden informiert und die bettelnden Menschen seien schnell wieder verschwunden. Er geht davon aus, dass oft professionelle Banden dahinterstecken. „Wir versuchen immer, das einzudämmen. Ganz verhindern kann man es natürlich nicht“, sagt Bühler.
Konkrete Zahlen zu solchen Vorfällen im Bereich der IG Aicherpark gibt es ihm zufolge nicht. „Für unser Gebiet müssen wir glücklicherweise keine Erhebung machen“, sagt der Sprecher. Es komme sehr selten vor. Außerdem vermutet er: „Alle Innenstädte kennen das Problem mit dem organisierten Betteln.“ Das sei kein Thema, das bloß in Rosenheim auftaucht.
Im Aicherpark will man verhindern, dass solche Fälle überhaupt passieren. „In unserem Gebiet gibt es eine hohe Vielfalt an Geschäften und Gewerbetreibenden“, betont der Sprecher. Es sei also immer was los und gebe keine dunklen Ecken. „Dort, wo sich viele Menschen aufhalten, werden ungute Dinge gestört und passieren dadurch deutlich weniger“, betont Bühler.
Auch die Kommunikation unter den Mitgliedern der IG funktioniere sehr gut. „Natürlich haben wir so etwas wie eine Buschtrommel“, sagt Bühler. Man spreche miteinander und tausche sich über diese Vorkommnisse aus. Die Geschäftsinhaber selbst könnten allerdings nichts unternehmen. „Wir informieren die Polizei oder das Ordnungsamt. Damit sich die richtigen Leute darum kümmern“, erklärt Bühler. Organisierte Bettelbanden verschwinden ihm zufolge ohnehin schnell, wenn sie bei ihrem Geschäft gestört werden.
Die Geschichte der Raublingerin, die vor einem Geschäft von einer vermeintlichen Spendensammlerin angesprochen wurde, sei nicht zu ihm durchgedrungen. „Es ist also kein Problem, das häufiger auftritt.“ Bühler empfiehlt in solchen Fällen im jeweiligen Laden Bescheid zu geben.
„Die Filialleiterin oder den Filialleiter trifft man wahrscheinlich nicht als Erstes an, aber jemanden an der Kasse oder in der Beratung auf jeden Fall“, so der Aicherpark-Sprecher. Die Vorfälle werden anschließend an ihn weitergegeben. Er melde das den Behörden. „Wenn Gefahr im Verzug ist, sollte man aber definitiv gleich die 110 wählen“, betont Bühler.
Er ist der Meinung, dass der Aicherpark insgesamt sicher ist. „Schlechte Dinge“ passieren ihm zufolge nur selten. Dass Menschen sich hier wohlfühlen und keine Angst haben, sei für die IG essenziell. „Es ist eines unserer wichtigsten Güter, dass man gerne zu uns kommt“, sagt Bühler. Deshalb versuche die Interessengemeinschaft, solche Vorfälle soweit möglich zu verhindern und nicht zuzulassen, dass es öfter passiert. Magdalena Aberle