Zum Artikel „Pläne für Surfwelle schreiten voran“ (Lokalteil):
Leider wurde die im Juli 2024 beauftragte Machbarkeitsstudie nicht vorgestellt. Eine sachliche Gegenüberstellung valider Gründe Pro und Kontra und voraussichtlicher Kosten gab es nicht. Zum Vergleich: München (1,6 Millionen Einwohner, Rosenheim etwa 63000) – die coole Eisbachwelle war vorhanden, wurde 2010 legalisiert und macht seither Ärger: Seit 2007 rund zwölf Todesfälle, entsprechend viele (erfolgreiche) Rettungseinsätze, weil viele ihre Kräfte überschätzen, da leider nur wirklich für Profis geeignet. Auf der Prinzregentenstraße regelmäßig Staus und Auffahrunfälle wegen „Gaffern“, von Lärm und Müll ganz zu schweigen. In Augsburg (etwa 308000 Einwohner) gibt es einen Trägerverein, mit Crowdfunding wurde ein Teil der Kosten übernommen. Nürnberg (rund 550000 Einwohner) hat einen beitragspflichtigen Verein seit 2012, Start 2022, in 2024 Stillstand wegen Reparaturen nach Hochwasser. Wolfratshausen: Start im Jahr 2012, Ende 2022 wegen einer Kostenexplosion von circa 800000 auf 1,4 Millionen.
Auch 450000 Euro Fördergeld ist Steuergeld in Zeiten klammer Kassen! Machbarkeitsstudie Rosenheim und Planung Wolfratshausen von „Dreamwave“, Honorar sicher! Machbar ist alles, offen ist, wer Kosten und „Kollateralschäden“ trägt: Umwelt- und CO2-Belastung durch Versenken von Beton, Verkehr-, Park- und WC-Probleme, Lärmbelastung für Anwohner, Klinik, Altenheim.
In Zeiten des Klimawandels ist mit Trockenheitsphasen zu rechnen, aber auch mit Hochwasser. Seit Ende 2023 läuft ein ISEK-Verfahren, bedeutet eine Planung der Entwicklung für 15 Jahre mit aktiver Einbeziehung der Bevölkerung, gefördert von Bund und Land und professionell von zwei Planungsbüros sowie dem Lenkungsausschuss des Stadtrats begleitet. Das Projekt Surfwelle ist nicht „integriert“. Hat die Stadt Angst vor den Bürgern?
Claudia Schütz
Rosenheim