Rosenheim – Gustav hatte für mächtigen Wirbel gesorgt. Am 5. März wurde er in einem Supermarkt in Rosenheim in einer Bananenkiste entdeckt. Bei dem Tier mit dem freundlich klingenden Namen handelt es sich um eine Warmhaus-Riesenkrabbenspinne. Gustav ist vermutlich mitsamt den Bananen aus einem tropischen Gewächshaus eingereist und landete schließlich im Rosenheimer Tierheim. Doch lange musste er dort nicht verharren. Schnell fand sich jemand, der ihm ein neues Zuhause schenkte.
Neue Besitzerin schätzt alles, was „kreucht und fleucht“
„Ich bin wahnsinnig fasziniert von allem, was kreucht und fleucht“, erzählt Astrid S. am Telefon. Der Partner ihrer Schwester habe sie auf Facebook unter dem OVB-Artikel zu Gustav markiert – und sie war sofort begeistert. Denn Astrid kennt sich mit dieser Art Spinnen bereits aus. „Ich habe in der Arbeit auch schon einmal eine Spinne gefunden“, erzählt sie. Die Münchnerin ist selbst im Lebensmittel-Einzelhandel tätig. Bei ihrem Fund dachte sie zunächst, dass es sich um eine heimische Hauswinkelspinne handle. Mithilfe der Reptilien-Aufnahmestation in München fand sie allerdings heraus, dass es sich bei „Hunter“ – wie sie die Spinne später nannte – auch um eine Riesenkrabbenspinne handelte.
Diese durfte damals bei ihr einziehen, da sie ohnehin noch ein Terrarium zur Verfügung hatte. Nach etwa einem Jahr verstarb Hunter. Nun durfte bei Astrid allerdings ein neuer Achtbeiner einziehen: Gustav. Viel gesehen hat sie ihn seit dem Einzug aber noch nicht. Denn die Tiere sind nachtaktiv. Tagsüber versteckt er sich in seinem neuen Zuhause. Meist an seinem neuen Lieblingsplatz zwischen einer Birkenrinde und der Heizmatte. Ihre Begeisterung für die Tiere hört man sofort. „Das ist einfach faszinierend. Die fangen ihre Beute blitzschnell. Und bei Hunter hatte ich sogar das Glück, dass ich eine Häutung beobachten konnte“, erzählt Astrid am Telefon.
„Ich habe mich wirklich gefreut, dass es so schnell geklappt hat“, sagt Astrid. Und auch im Tierheim ist die Freude groß, so schnell ein neues Zuhause für Gustav gefunden zu haben. „Wir hatten tatsächlich einige Anfragen“, sagt Tierpflegerin Janina Bruckner, die die Spinne in der Reptilienabteilung aufgenommen hatte. Letztlich sei die Wahl auf Astrid gefallen, da sie bereits eine Spinne dieser Art hatte. Und die ist nun überglücklich über ihren neuen Mitbewohner. Dass er, wie andere Spinnen seiner Art, 30 Zentimeter groß wird, damit rechnet Astrid allerdings nicht. Denn aktuell ist er nur sieben Zentimeter lang – und passt damit auch wunderbar in sein neues Zuhause.