Musikalisches Feuerwerk am IGG

von Redaktion

Frühjahrskonzert verzaubert Publikum – Von Klassik bis Swing virtuos interpretiert

Rosenheim – Die Frühjahrskonzerte des Ignaz-Günther-Gymnasiums sind weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Das Gymnasium kann damit bereits auf eine über 50 Jahre lange Tradition seines musischen Zweigs zurückblicken, der bereits viele bekannte Persönlichkeiten, wie zum Beispiel den Echo-Preisträger und Pianisten Herbert Schuch hervorgebracht hat.

„Heute ist ein guter Tag, um glücklich zu sein!“ Mit einer Interpretation, die unter die Haut ging, eröffnete der Unterstufenchor das Konzert mit dem Lied „Guten Tag, liebes Glück“ von Max Raabe. Unter der Leitung von Stefan Unterhuber gelang den jungen Sängern etwas Wunderbares: Sie füllten den Saal nicht nur mit Klang, sondern mit Gefühl.

Im Publikum fanden sich zahlreiche prominente Gäste, wie etwa der Oberbürgermeister und ehemalige IGG-Schüler Andreas März, Landrat und Ex-Ignaz-Lehrer Otto Lederer, Moderatorin Traudi Siferlinger vom Bayerischen Fernsehen oder Schauspieler Manfred Stecher, ebenfalls ein Ehemaliger, dessen Sohn Lorenz Teil des Cello-Ensembles und des jungen sinfonischen Orchesters ist. Mit seinem Videoproduktionsteam war er an diesen Abenden Filmemacher der Schule und produziert aktuell seinen eigenen Spielfilm „Arcanum – das Geheimnis“, an dem zahlreiche Schüler des Ignaz mitwirken.

Zwischen musikalischen Glanzlichtern und begeistertem Applaus bot das Frühjahrskonzert auch Raum für einen besonderen Moment der Anerkennung: Der Sozialpreis des Elternbeirats wurde verliehen – eine seit fast 25 Jahren gepflegte Tradition. Heuer ging die Auszeichnung an Emil Hegemann aus der Q12, dessen Einsatz für die Schulgemeinschaft weit über das Selbstverständliche hinausging.

Mit klanglicher Delikatesse präsentierte sich dann das Kammerorchester unter der Leitung von Stephan Robens. In einem musikalisch anspruchsvollen Doppelpunkt verband das Ensemble ausgewählte Sätze aus Ottorino Respighis „Antiche Danze ed Arie“ mit der dritten Salzburger Sinfonie von Wolfgang Amadeus Mozart. Die jungen Musiker bewiesen dabei, dass musikalische Tiefe kein Alter kennt. Ein Höhepunkt der Abende war das „Concierto de Aranjuez“ von Joaquín Rodrigo, interpretiert vom Symphonieorchester des IGG unter der Leitung von Susanna Mette und einem Solisten, der das Publikum in Atem hielt: Benno Panhans an der Gitarre. Was der junge Musiker da auf die Bühne brachte, war nicht weniger als eine Sensation. Das dreisätzige Werk, berühmt für klangliche Tiefe und nahezu übermenschliche technische Anforderungen, zählt zu den schwierigsten Gitarrenstücken weltweit und wird, wie Experten unserer Zeitung an diesem Abend bestätigten, von kaum mehr als einer Handvoll Menschen in dieser Qualität gespielt.

Mit beeindruckender Präzision, Ruhe und emotionaler Reife entfaltete Panhans die Melodiebögen des Adagios, ließ die rasanten Läufe im „Allegro con spirito“ federleicht und zugleich kraftvoll erscheinen und meisterte das „Allegro gentile“ mit einer Noblesse, die Staunen und stille Bewunderung zugleich hervorrief. Das Orchester begleitete mit fein abgestimmter Dynamik und Sensibilität – stets präsent, aber nie aufdringlich. Der Applaus am Ende war lang und laut. Der Oberstufenchor entführte das Publikum mit „Ubi caritas“ von Ola Gjeilo fast in eine spirituelle Welt, die Big Band entzückte mit einer mitreißenden Interpretation des Swing-Klassikers „In the Mood“ und der Mittelstufenchor präsentierte mit „Cantar!“ einen Moment, der durch reine Begeisterung und künstlerische Finesse bestach. Ein weiterer Höhepunkt war die Darbietung des Cello-Ensembles unter der Leitung von Daniel Kneer. Mit dem Tango „La Cumparsita“ rundeten die Musiker den abwechslungsreichen Abend ab, bevor die Darbietung des jungen sinfonischen Orchesters mit jugendlicher Begeisterung die Suite aus „Harry Potter and the Goblet of Fire“ interpretierte. Die Abende waren ein musikalischer Gruß an eine besondere Zeit – an das Glück, das manchmal ganz leise kommt, spürbar im ehrlichen Applaus, in glänzenden Augen und in dem Wissen, dass Musik Brücken schlägt – zwischen Generationen, Erinnerungen und Momenten, die bleiben.

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