„Im Krieg gibt es keine Gewinner“

von Redaktion

Vertreter aller Vertriebenen des Zweiten Weltkriegs treffen sich unter dem Heimatkreuz des städtischen Friedhofs

Rosenheim – Zu den besinnlich-festlichen Klängen der Bläsergruppe Gasteiger versammelten sich Vertreter aller Gruppen wegen der unsicheren Wetterlage zunächst in der Aussegnungshalle des städtischen Friedhofes.

Von der Sudetendeutschen Landsmannschaft über die Landsmannschaft Schlesien und den Siebenbürgener Sachsen bis hin zu den Banater Schwaben waren Vertreter von acht Gruppierungen heimatvertriebener Deutscher vertreten. Auch die Krieger- und Soldatenkameradschaft Rosenheim war mit einer Fahnenabordnung erschienen.

Die Vorsitzende der Kreisgruppe der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Gaby Schleich, begrüßte die vielen Vertreter und Gäste zum Gedenken an das Kriegsende vor 80 Jahren. Seelsorgerin Hannelore Maurer entbot die Gedanken zum Totengedenken und zitierte die Worte von Chamberlain „Im Krieg gibt es keine Gewinner, alle sind nur Verlierer“ und erläuterte, dass die Heimat ein Ankerpunkt im Herzen sei.

Der Bezirksvorsitzende des Bundes der Vertriebenen, Paul Hansel, benannte auch die „Ungleichzeitigkeit des Gleichzeitigen“ und verwies damit auf die Vertreibungen Deutscher zwischen 1939 und 1990, die weit vor und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stattfanden.

Und auf die „Charta der Heimatvertriebenen“, die bereits vor 75 Jahren die Einheit Europas beschwor. Also keineswegs nur die Erinnerung bewahren wollte, sondern die Zukunft ebenfalls zu gestalten bereit war.

Die Dritte Bürgermeisterin Rosenheims, Gabriele Leicht, die selber elterliche Wurzeln von Heimatvertriebenen hat, berichtete, dass mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges durch die Heimatvertriebenen Rosenheims Bevölkerung um 23 Prozent anwuchs und dies auf eine Stadt traf, die von Bombardierung und Mangel gezeichnet war. Dazu unterstrich sie die Leistungen der Frauen und Mütter, die als Kriegerwitwen, oder deren Männer vermisst waren, den Schwierigkeiten und Entbehrungen der Nachkriegszeit die Stirn boten.

Nach den Klängen der bayerischen und der deutschen Nationalhymne zog man zum Heimatkreuz, wo die Gedenkkränze niedergelegt wurden.au

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