Rosenheim – Der Andrang bei der IHK-Ausbildungsmesse „Job Fit“ war wieder groß. Beginn in der Auerbräu-Festhalle war am Samstag um 9.30 Uhr. Um die Mittagszeit wurde die Marke von 1000 Besuchern bereits geknackt. Über 140 heimische Ausbildungsbetriebe präsentierten den Besuchern ihre Lehrstellen und Ausbildungsberufe.
Mehr Initiative von
den Jugendlichen
„In den vergangenen Jahren ging die Initiative zum Besuch der Messe spürbar von den Eltern aus. Diesmal kommt das Interesse an den einzelnen Berufen wieder von den Schülern selbst. Das finde ich super“, freute sich eine Ausbildungsleiterin.
Ergänzend zur „Job Fit“ fand heuer zum zweiten Mal in der Gabor-Halle „Fit für Deine Zukunft“ mit weiteren gut 70 Unternehmen und Institutionen aus der Region statt. Von Handwerksbetrieben bis zu Polizei und Zoll, von Erzieherschulen über Berufsfachschulen bis zur Rosenheimer Hochschule war das gesamte Spektrum an möglichen beruflichen Lebenszielen vertreten. Hunderte von Jugendlichen, Schülern und Abiturienten drängten sich durch die zwei Stockwerke. Veranstalter war die „Future Fit Sportconsulting GmbH“ in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit Rosenheim, dem Arbeitskreis „SchuleWirtschaft Rosenheim“ und der Kreishandwerkerschaft.
Auffallend war auch dort, dass sich die einzelnen Unternehmen viel einfallen ließen, um den Nachwuchs für sich zu begeistern. An vielen Ständen kamen VR-Brillen zum Einsatz, mit denen Interessierte in einer virtuellen Realität in die Betriebe hineinschnuppern konnten. Aber auch analog wurde mit kreativen Werbegeschenken und Mitmachaktionen viel geboten. „Auf Bewerber warten reicht heute nicht mehr, die Unternehmen müssen bei der Suche nach neuen Mitarbeitern aktiv werden und dabei können Ausbildungsmessen sehr hilfreich sein“, so Daniel Bucheli von der „Future Fit Sportconsulting GmbH“.
Das empfanden auch die jungen Menschen so. Hier einige Stimmen: Monika (15) aus Bruckmühl: „Zunächst hatte ich überhaupt keine Vorstellung, welchen Beruf ich nach der Schule ergreifen wollte und sollte. Nun ist das bei mir sehr konkret geworden und ich kann nun gezielt nach einem entsprechenden Arbeits- und Ausbildungsplatz suchen.“
Peter (14) aus Raubling: „Mir schwirrt noch der Kopf wegen der unglaublichen Vielzahl an Möglichkeiten. Aber bei zwei Betrieben habe ich nun bereits jeweils ein Praktikum verabredet.“
Herbert (18) aus Rosenheim: „Ich wollte eigentlich zunächst einen Studienplatz, ohne genau zu wissen, mit welchen Inhalten. Nun ist mir klar geworden, dass ich mit einer handwerklichen Ausbildung eine Basis bekommen kann, die mir auch später die Wahl einer Studienrichtung erleichtert.“
Gitte (17) aus Bad Endorf: „Wenn ich ganz ehrlich bin, so muss ich zugeben, dass ich es genieße, so umworben zu werden. Wenn man bedenkt, dass man vor 150 Jahren noch dafür bezahlen musste eine Ausbildung zu bekommen!“
Direkte Begegnung
bleibt wichtig
Überzeugt vom Konzept der Ausbildungsmessen ist auch Rosenheims Landrat Otto Lederer, der bei beiden Messen vorbeischaute. „Natürlich läuft bei der Suche nach neuen Mitarbeitern heutzutage viel über Social Media. Aber die persönliche Begegnung ist nach wie vor auf den letzten Metern zum Erfolg gut und wichtig“, meinte der studierte Lehrer.
Daniel Bucheli könnte sich deshalb gut vorstellen, dass aus den beiden Messen zukünftig ein „Rosenheimer Tag der Ausbildung“ entsteht, bei dem es dann auch zwischen Auerbräu-Festhalle und Gabor-Halle im Außenbereich für die jungen Besucher rund um das Berufsleben viel zu entdecken gibt.