Rosenheim – Konzerte, Bingo-Abende und Poetry-Slams: Die Asta-Kneipe an der Hubertusstraße ist aus Rosenheim nicht mehr wegzudenken. Seit 50 Jahren gibt es die Kultkneipe in der Stadt, weitere sollen folgen. Zumindest dann, wenn es der bauliche Zustand des Eingangsbereiches zulässt. Und genau der wirft gerade Fragen auf. Oder besser: Ein Bild, das in den sozialen Medien die Runde macht, sorgt bei dem ein oder anderen Rosenheimer für Stirnrunzeln.
Sorge, dass der
Charme verloren geht
Zu sehen ist der Eingang der Asta-Kneipe. Was sofort ins Auge fällt: Der tiefe Riss, der sich auf der Fassade erstreckt. „Hoffentlich hält das noch, sonst steht die Asta-Kneipe bald ohne Eingang da“, schreibt ein Nutzer unter das Foto. Weitere Kommentare folgen – die meisten davon von Menschen, die in Erinnerungen schwelgen.
„War eines meiner Lieblingslokale“, schreibt Wolfgang E.. Ein anderer Nutzer pflichtet ihm bei und erinnert an die „legendären Partys“. „Da hat wohl jemand zu heftig gefeiert“, schreibt Andreas G.. Nostalgisch wird Bettina S.: „Hab 1991 meinen Mann in der Asta beim Kickern kennengelernt. Da hat sich der Riss am Eingang der Asta schon abgezeichnet.“ Neu scheint der Riss also nicht zu sein. Und doch sorgt er scheinbar erst jetzt für Aufsehen. Der Eigentümer – die Flötzinger Brauerei – reagiert jedoch gelassen. „Der Eingangsbereich wird nicht einstürzen“, sagt Geschäftsführer Lorenz Stiglauer auf OVB-Anfrage.
Das Haus, in dem sich die Asta-Kneipe befindet und in dem lange Zeit die Gaststätte „Bayerischer Löwe“ seinen Sitz hatte, sei denkmalgeschützt. Vor rund 50 Jahren habe man an das Gebäude jedoch einen Kühlraum gebaut – der nicht unter Denkmalschutz steht und sich genau dort befindet, wo jetzt der Eingang zur Asta-Kneipe ist. Das Fundament sei schlecht gesetzt worden. Grund hierfür könnte der Stadtbach sein, der unter dem Gebäude entlang fließt. Das wiederum hatte zur Folge, dass sich das Bauwerk nach und nach gesenkt hat. „Es steht schief, dadurch sind die Risse entstanden“, so Stiglauer.
Weil auch ihm und der Brauerei die Risse ein Dorn im Auge sind, laufen Überlegungen, wie das Problem behoben werden könnte. „Wir wollen den Eingangsbereich abreißen und neu bauen“, sagt er. Die Pläne hierfür gibt es bereits, doch noch gibt es einige offene Fragen, die geklärt werden müssen.
„Wenn wir den Eingangsbereich neu machen, wollen wir natürlich auch die Fassade erneuern“, sagt Stiglauer. Die Sorge: Die Asta-Kneipe könnte dadurch ihren Charme verlieren – und damit ihre Gäste. „Wenn alles gerade und toll ist, ist es nicht mehr die klassische Studentenkneipe“, befürchtet der Brauerei-Geschäftsführer.
Wie genau die Renovierungsarbeiten aussehen sollen und was alles gemacht wird, scheint im Moment also noch offen zu sein.