Funkamateure erproben Notfunk-Technik

von Redaktion

Fieldday in Rosenheim – Test für Katastrophenfall

Rosenheim – Funkamateure aus Rosenheim und den Nachbarverbänden trafen sich kürzlich zu einem Fieldday im ehemaligen BGS-Gelände Rosenheim/Egarten. Über 100 Funker und ihre Angehörigen kamen zusammen, um gemeinsam Erfahrungen auszutauschen, neue Techniken zu erproben und ihre Gemeinschaft zu festigen.

Einen besonderen Schwerpunkt bildete dieses Jahr die praktische Erprobung des Not- und Katastrophenfunks. Wie der Deutsche Amateur-Radio-Club (DARC) mitteilte, wurde dazu ein einheitliches Konzept mit speziellen Notfunkkoffern vorgestellt. An diese Koffer können ein Telefon und eine Antenne angeschlossen werden, wodurch alle Teilnehmer telefonieren können. Die Verbindung erfolgt automatisch über Funk, nachdem eine Nummer gewählt wurde. Diese Notfunk-Sets können Behörden zur Verfügung gestellt werden und benötigen kein Fachpersonal zur Bedienung. Bei Ausfall der Strom- und Handynetze könnten so beispielsweise lokale Rathäuser eine Verbindung zur Leitstelle im Landratsamt erhalten. Die Notwendigkeit solcher Vorkehrungen zeigten nicht nur die Ahrtal-Katastrophe, sondern auch der kürzliche komplette Stromausfall auf der iberischen Halbinsel. Der Test der Notfunkgeräte verlief laut Angaben der Veranstalter sehr erfolgreich. Darüber hinaus wurden weitere Funktechniken im Feld erprobt und vorgeführt. Ein Funkgespräch über den geostationären Amateurfunksatelliten QO-100 gelang über die mitgebrachte Satellitenschüssel auf Anhieb. Das Amateurfunk-Internet (HAMNET) mit seiner Relaisstation auf der Hochries wurde über mehrere Ecken bis zum BGS-Gelände verteilt. Mehrere mit Computern berechnete Antennen wurden in einem Wettstreit verglichen. Amateurfunk-Fernsehen (ATV), das traditionelle Morsen und der moderne weltweite Digitalfunk waren ebenfalls vertreten.

Die Feuerwehr präsentierte ihren neuen Einsatzwagen mit Satellitenantenne, Tetrafunk und Internetanbindung. Das Technische Museum zeigte interessante Exponate vom alten Kübelwagen über Uniformen bis hin zur Spionageaufklärung mit Peilempfängern und führte Code-Sender ehemaliger Ostblockagenten vor. Weitere Informationen sind unter www.charly14.de abrufbar.

Artikel 9 von 10