Neue Volleyball-Plätze für Rosenheim

von Redaktion

Beachvolleyball-Spieler sollen in Rosenheim bald auf ihre Kosten kommen: Läuft alles nach Plan, könnten bereits im Sommer zwei neue Felder entstehen. Kritik an dem Vorschlag gab es nicht nur aufgrund der Kosten – sondern auch, weil dafür ein beliebter Platz wegfällt.

Rosenheim – Die Lage könnte nicht besser sein. Nur wenige Meter vom Happingerausee entfernt sollen zwei Beachvolleyball-Felder entstehen – auf Wunsch der Rosenheimer SPD. „Der Volleyballsport erfreut sich großer Beliebtheit“, sagt Abuzar Erdogan, Fraktionsvorsitzender der SPD.

Vorhandene Plätze
stark ausgelastet

So sei das bereits bestehende Feld am Happingerausee an regenfreien Tagen von Frühling bis Herbst stark ausgelastet. Auch die temporäre Beachvolleyball-Fläche, die während der Corona-Zeit auf der Loretowiese aufgebaut wurde, war heiß begehrt. Für die SPD ein Beleg dafür, dass weitere Plätze dringend benötigt werden.

In einem Antrag bat man die Verwaltung darum, zu prüfen, welche Standorte infrage kommen würden. Die Ergebnisse wurden jetzt in der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vorgestellt. „Nach Prüfung der Möglichkeiten schlägt die Verwaltung vor, im Bereich der Liegewiese am Happingerausee zwei zusätzliche Beachvolleyball-Felder anzulegen“, heißt es aus dem Rathaus. Damit stünden an dieser Örtlichkeit insgesamt drei Spielfelder zur Verfügung. Das würde der Verwaltung zufolge auch die Durchführung von Turnieren ermöglichen. Einziger Wermutstropfen: Die Liegewiese wird durch die neuen Felder deutlich verkleinert. Zudem fallen die Grillplätze weg.

Für Robert Multrus, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler/UP, ein Punkt, den er so nicht hinnehmen wollte. Er erinnerte während der Sitzung daran, dass es zahlreiche Familien gebe, die in der Stadt leben und keinen eigenen Balkon oder Garten haben. „Genau diesen Menschen werden jetzt die Grillplätze weggenommen“, sagte Multrus. Das sei nicht akzeptabel. Sonja Gintenreiter, Fraktionsvorsitzende der Grünen, stimmte ihrem Kollegen zu. Sie erinnerte aber auch an die Waldbrandgefahr. So würden sich viele Grills direkt unter Bäumen befinden. Hinzu kommt, dass viele ihr Geschirr direkt im See abwaschen. „Das ist sehr unhygienisch“, sagte sie. Aus diesem Grund könnte sie sich durchaus vorstellen, dass man sich nach alternativen Standorten für die Grillplätze umschaut. Sie begrüßte die Tatsache, dass neue Möglichkeiten geschaffen werden, um Sport zu treiben. Nur an den Kosten störte sich die Politikerin. So ging die SPD ursprünglich davon aus, dass die Kosten im niedrigen bis mittleren fünfstelligen Bereich liegen. Laut der Verwaltung muss man jedoch mit rund 190000 Euro rechnen. Geld, das die Stadt, mit Blick auf den Haushalt, eigentlich nicht hat. „Wir haben uns deshalb die Frage gestellt, ob ein Feld nicht auch ausreichen würde“, sagte Gintenreiter während der Sitzung. Das würde auch bedeuten, dass nur ein kleiner Teil der Liegewiese wegfallen würde. „Es gibt ja auch Leute, die andere Ballsportarten favorisieren“, sagte die Fraktionsvorsitzende.

Stattdessen schlug sie vor, darüber nachzudenken, ob man ein zweites Feld nicht in der Innenstadt errichten sollte. Eine Möglichkeit für all diejenigen, die sich sportlich betätigen wollen, aber keine Lust haben, bis zum Happingerausee zu fahren.

Oberbürgermeister Andreas März (CSU) erinnerte während der Sitzung daran, dass es der Wunsch gewesen sei, dass am Happingerausee zwei Plätze entstehen, damit dort auch Turniere gespielt werden können. „Wir haben eine große Volleyball-Szene in Rosenheim“, fügte Stadtrat Herbert Borrmann (CSU) hinzu. Viele müssten derzeit weite Strecken auf sich nehmen, um Turniere spielen zu können. Genau das soll sich mit den zusätzlichen Plätzen am Happingerausee ändern.

An der Tatsache, dass die Grillplätze wegfallen, störte sich der CSU-Stadtrat weniger. Im Gegenteil. Ihm zufolge werden die Plätze von zahlreichen Menschen aus dem Landkreis genutzt. Dadurch würde es zu einer Verkehrsbelastung kommen. „Die Grillplätze sind für alle Menschen da“, entgegnete Robert Multrus (Freie Wähler/UP). Er plädierte noch einmal dafür, eine Alternative zu schaffen. „So lange es die nicht gibt, ist für Beachvolleyball kein Platz.“

Umsetzung
bereits im Sommer

Alle anderen Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses sahen das jedoch anders. Mit deutlicher Mehrheit sprachen sie sich dafür aus, dass die beiden Beachvolleyball-Felder am Happingerausee zeitnah errichtet werden. Läuft alles nach Plan, könnten bereits im Sommer die ersten Turniere ausgetragen werden.

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