Kater Pidi in Tiefgarage erschossen

von Redaktion

Dass ihrem Kater so etwas Schreckliches passieren würde, damit hätte die Rosenheimerin Nejla Adilovic niemals gerechnet. Doch der Albtraum wurde zur Realität. Ihr Kater wurde getötet. Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet.

Rosenheim – „Pidi war sehr lieb und beliebt. Er ist oft mit uns am Mangfalldamm spazieren gegangen und viele haben ihn gekannt und gestreichelt“, erzählt Nejla Adilovic am Telefon. Doch diese Spaziergänge mit ihrem Kater Pidi sind nun nicht mehr möglich. Denn er ist tot. Warum der Kater sterben musste, wissen Adilovic und ihre Familie nicht. Eins ist allerdings klar: Pidi wurde getötet.

Nachbarin hörte
das Tier laut schreien

Adilovic war gerade im Urlaub, als sie die schreckliche Nachricht erfuhr. „Nachts habe ich den Anruf bekommen, dass Pidi verletzt worden ist“, sagt sie. Wie dramatisch und schrecklich die Verletzungen wirklich sind, konnte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen. Eine Nachbarin hatte den Freigänger-Kater in der Nacht vom 20. auf den 21. Juni zwischen 2 und 3 Uhr morgens in der Tegernseestraße 10 laut schreien und miauen hören. Die junge Frau ging dem Geräusch nach und fand den Kater schwer verletzt in der dortigen Tiefgarage. „Pidi war viel draußen, besonders jetzt, wo das Wetter so schön war. Aber dass er sich öfter in der Tiefgarage aufhält, ist mir nie aufgefallen“, erzählt Adilovic.

Katze wurde mit Gaspistole getötet

Als die Nachbarin der Familie den Kater vorfand, blutete er stark und konnte seine Hinterbeine nicht mehr bewegen. Daher brachte sie den Kater in die Notfallklinik nach München. Durch Röntgenaufnahmen wurde dann erkennbar, dass Pidi offenbar angeschossen wurde. Besitzerin Adilovic vermutet hinter den Verletzungen Schüsse eines Luftgewehrs. Infolge seiner Verletzungen musste der Kater schließlich noch in der Klinik eingeschläfert werden. Der Nachbarin ist die Familie unglaublich dankbar für ihr schnelles Handeln. „Das hätte nicht jeder gemacht“, sagt Adilovic. Ein Tier, welches niemandem schade, so zu verletzen, sei für Adilovic absolut schockierend und unverständlich. „Ich finde diese Tat einfach nur schrecklich“, sagt die Besitzerin des Katers. Den dramatischen Fall bestätigt auch Polizeihauptkommissar Robert Maurer von der Polizeiinspektion Rosenheim. „In der Klinik wurde beim Kater eine schwere Verletzung im Bauchbereich festgestellt. Vermutlich eine Schnittwunde. Außerdem wurde ein Projektil von einer Gasdruckpistole in ihm gefunden.“ Der Erwerb einer solchen Pistole ist für jeden ab 18 Jahren auch ohne Waffenschein möglich. Lediglich für das Tragen in der Öffentlichkeit benötigt man einen kleinen Waffenschein. Die zuständigen Polizeibeamten wurden erst im Nachgang über den Fall informiert, als Adilovic Anzeige erstattet hat. Nun wurden Ermittlungen wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet.

Ähnliche Fälle gab es in diesem und dem vergangenen Jahr nicht, erklärt Maurer. Bei einem solchen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz sieht der Gesetzgeber entweder eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren vor.

Familie hofft auf Hinweise von Zeugen

Die Familie bittet Zeugen, die in der Nacht vom 20. auf den 21. Juni etwas gehört oder gesehen haben, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Die Hoffnung, den Täter zu finden, ist allerdings gering. „Uns ist klar, dass wir wahrscheinlich nie erfahren werden, wer der Täter war“, sagt Adilovic. Dennoch sei es ihr wichtig, dass die Öffentlichkeit von der grausamen Tat erfährt. „Pidi war für uns wie ein erstes Kind. Er war einfach goldig.“ Dass er nun auf diese Art umkommen musste, ist für die Familie „einfach nur schmerzhaft.“

Artikel 3 von 11