Grünes Licht für bunte Wände

von Redaktion

Die Städtische Galerie lädt ein zum „Transit Art Festival 2025“ in Rosenheim

Rosenheim – Die Städtische Galerie Rosenheim lädt dieses Jahr etwas später als in den Vorjahren zum „Street Art-“ beziehungsweise „Transit Art Festival“ ein. Ab morgen, Freitag, entstehen an fünf neuen Wänden, im Fachjargon „Murals“, großflächige Freiluftkunstwerke von renommierten Street-Art-Künstlern. Es ist spannend, den Werdegang der einzelnen Werke Schritt für Schritt zu verfolgen, von Vorskizzen und Markierungen an der Wand bis hin zu konkreteren Formen – ein künstlerischer Prozess im großen Format.

Das Sponsoring von Volksbank Raiffeisenbank eG, GRWS Wohnungsbau- und Sanierungsgesellschaft, Prosol GmbH Stephanskirchen und der Firma Roggermaier mit ihren Hebebühnen ermöglichte die erneute Aktion. Dabei darf man mit den Künstlern gerne in Arbeitspausen ins Gespräch kommen und ihnen Details zu ihrer Vorgehensweise entlocken. Sie ohne Absprache zu fotografieren, sollte aus Gründen des Respekts und des Rechts am eigenen Bild selbstverständlich sein.

Umfangreiches Begleitprogramm

Es gibt ein umfangreiches Begleitprogramm, beispielsweise eine „Open Wall“ am Sonntag, 6. Juli, von 11 Uhr bis 16 Uhr in den Räumen der Stadtgärtnerei in der Leonhardstraße 7 – hier kann man selber unter Anleitung von Street Artist „Dirtyhands“ seine Fähigkeiten zur kreativen Wandgestaltung testen. Am Dienstag, 8. Juli, ab 18 Uhr gibt es in den Räumen der Galerie ein „taf“-Fest mit gutem Sound, Street Food und der Möglichkeit, in der Galerie mit den Street-Art-Akteuren zu ratschen. Am Mittwoch, 9., und Donnerstag, 10. Juli, gibt es Führungen mit dem Rad zu den einzelnen Wänden, bei begrenzter Teilnehmerzahl und mit Voranmeldung. Die kompletten Termine stehen auf der Website der Stadtgalerie.

An fünf Wänden in der Innenstadt und im erweiterten Stadtgebiet entstehen nach und nach Street-Art-Kunstwerke während des Festivals, das Kunsterlebnis ist frei zugänglich im Sinne einer Freiluft-Galerie. Visuelle Statements sind Zeichen einer urbanen Kultur, die sich die Stadt mit Hilfe international tätiger Künstler ins Haus holt.

In der Spitalstraße, der kleinen Verbindung zwischen Innstraße und Färberstraße, wird die Australierin Georgia Hill arbeiten. Ihre Werke spiegeln Stadt-Land-Gegensätze wider, sie umrandet Bilder mit scharfen Konturen und fügt auch poetische Sätze in die Motive ein. Sie hat unter anderem in Kanada, Neuseeland, Indien und Japan Wandkunstwerke hinterlassen. Zum Arbeitsplatz von „Jeroo“ radelt man vermutlich, denn dieser befindet sich in Westerndorf St. Peter an der Mittelschule in der Römerstraße 3. Sein Merkmal sind Elemente des Jugendstils – vergangenes Jahr hatte er in Rosenheim im Innenhof des Städtischen Museums einen Pfau gestaltet. Jeroo ist auch pädagogisch tätig als Verfasser eines Street-Art-Lehrbuchs, außerdem hält er mit Schülern der Mittelschule einen mehrtägigen Workshop ab.

Dass viele Street-Art-Künstler eine hervorragende Ausbildung genossen haben, sieht man beispielsweise am Lebenslauf von Johannes Brechter aus Stuttgart. Er hat ein Kunststudium an der Akademie der Bildenden Künste in München absolviert, seine Bildsprache vereint Typografie und illustrative Elemente. In einem mehrtägigen Workshop erarbeitet Brechter mit Bewohnern des Seniorenwohnheims in der Küpferlingstraße 1 bis 5 ein Wandmotiv, welches an einer Fassade des Gebäudes umgesetzt wird.

Internationale Kunst im Großformat

An der Innstraße 55 gestalten Mitglieder des Künstlerkollektivs „innerfields“ aus Berlin eine Wand. Sie arbeiten wie viele andere aus der Szene international. Stilistisch befassen sie sich mit figurativen, realistischen Motiven und versuchen, die Entfremdung von Menschen mit der Natur darzustellen.

Mehrere Male waren auch schon Künstler aus Südamerika zu Gast in Rosenheim. Das Duo „ciclope“ aus Argentinien wird in der Schirmbeckstraße bei der Arbeit zu sehen sein. Ihre Werke sind unter anderem in der Schweiz und in den Niederlanden zu sehen. Ihre Wandbilder kombinieren Naturelemente mit Geometrie, man darf also gespannt sein.

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