Energiezukunftspreis für echte Pioniere aus der Region

von Redaktion

Drei Sieger überzeugen mit Sanierungsprojekten – TH-Professor Uli Spindler erklärt: „Wärmepumpen sind alternativlos!“

Rosenheim – Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung ist in den Räumen der meine Volksbank Raiffeisenbank in Rosenheim jüngst der fünfte Energiezukunftspreis Rosenheim verliehen worden. Die Auszeichnung würdigt Projekte, die aktiv zur Energiewende in der Region beitragen. In diesem Jahr standen Privatpersonen im Mittelpunkt, die Heizungssanierungen auf Basis von Wärmepumpen realisiert haben, wie die Initiative Energiezukunft Rosenheim mitteilt.

Der Energiezukunftspreis wird alle zwei Jahre ausgelobt, um innovative Lösungen sichtbar zu machen, zur Nachahmung zu motivieren und die Energiewende in Stadt und Landkreis Rosenheim voranzubringen. Die Preisgelder in Höhe von insgesamt 1200 Euro wurden von den langjährigen EZRO-Partnern meine Volksbank Raiffeisenbank und der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling gestiftet. Die Veranstaltung begann mit einem Grußwort von Roland Seidl, Vorstand der meine Volksbank Raiffeisenbank. Landrat Otto Lederer hob in seiner Ansprache die Bedeutung des Energiezukunftspreises und der Initiative EZRO für die Region hervor.

Professor Dr. Harald Krause von der Technischen Hochschule Rosenheim beleuchtete die politischen Rahmenbedingungen und die Rolle von Wärmepumpen im Gebäudesektor. Professor Uli Spindler – ebenfalls von der Technischen Hochschule Rosenheim – betonte in seinem Festvortrag das große Potenzial von Wärmepumpen zur CO2-Einsparung und erklärte mit Nachdruck: „Wärmepumpen sind alternativlos!“

Den ersten Preis und 500 Euro erhielt Thomas Guglhör für die nachhaltige Sanierung eines Reiheneckhauses mit Wärmepumpe. Das Gebäude wurde auf KfW85EEStandard gebracht und um 26 Quadratmeter auf 158 Quadratmeter Wohnfläche erweitert. Die jährlichen Treibhausgas-Emissionen konnten von 9,5 auf 1,4 Tonnen, der Heizenergiebedarf von 30000 kWh auf etwa 3600 kWh Strom reduziert werden.

Franz Keller wurde für die energetische Sanierung eines ehemaligen Kuhstalls aus dem Jahr 1810 mit dem zweiten Preis und 400 Euro ausgezeichnet. Bereits vor 23 Jahren installierte er eine Erdwärmepumpe, als deren Einsatz in Bestandsgebäuden noch umstritten war. Der Stromverbrauch sank von etwa 10000 kWh auf rund 6100 kWh pro Jahr, die Treibhausgasemissionen von vier auf 2,4 Tonnen jährlich.

Den dritten Preis und damit ein Preisgeld von 300 Euro erhielt Dirk Langer für die Sanierung eines Reiheneckhauses aus dem Jahr 2003. Er setzte eine Hocheffizienz-Wärmepumpe mit selbst programmierter Systemregelung ein, um einen möglichst netzdienlichen Betrieb zu gewährleisten. Die Treibhausgasemissionen wurden von 2,5 auf 0,7 Tonnen reduziert, der Stromverbrauch für die Wärmepumpe beträgt nun 2500 kWh bei einem jährlichen Heizstrombedarf von 16 kWh pro Quadratmeter.

Insgesamt wurden 14 Projekte eingereicht, die von einem historischen Bauernhaus bis zum neueren Reihenhaus reichten. Die Jury bewertete die Beiträge nach den Kriterien Nachhaltigkeit, Energie- und CO2-Einsparung, Innovationsgrad, Umfang der Sanierung sowie der Projektbeschreibung.

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