Rosenheim – Morgen beginnt das Rosenheimer Sommerfestival: Den Auftakt macht die US-amerikanische Sängerin Anastacia. Vorab verrät Florian Englert, Geschäftsführer der Rosenheim Event GmbH, was heuer neu ist, worauf Besucher achten müssen – und wie es um die Sicherheit steht.
Wie laufen die Vorbereitungen?
Sehr gut. Wir liegen richtig gut im Zeitplan, auch weil wir einige Punkte früher abhaken konnten als sonst. Seit Samstag, 5. Juli, ist beispielsweise der Aufbau der Bühne abgeschlossen. Das nimmt natürlich extrem viel Druck raus.
Die Bühne ist in diesem Jahr deutlich größer.
Das stimmt. Das hängt zum Teil von den Künstlern ab und wie deren Vorstellungen aussehen. Hinzu kommt, dass unser Bühnenbauer eine neue Bühne gebaut hat, die auch wunderbar auf unser Festivalgelände passt. Es sieht sehr beeindruckend aus.
Was haben die Besucher von der neuen Bühne?
Zum einen ist der optische Eindruck natürlich deutlich besser. Außerdem haben wir mit Blick auf die Bühnenshow viel mehr Möglichkeiten. Die Lichteffekte sind imposanter und die technischen Möglichkeiten viel besser. Das hat auch Vorteile für die Künstler.
Neben der Bühne gibt es auch einige Neuheiten beim Einlass.
Korrekt. Wir werden dieses Jahr alle Tickets am Einlass scannen. Aus diesem Grund wäre es super, wenn alle Besucher ihre Tickets direkt parat haben – ganz egal ob das digitale Ticket oder die ausgedruckte Version. Dadurch können lange Wartezeiten am Eingang erheblich reduziert werden.
Wieso werden die Tickets gescannt?
In der Vergangenheit konnten wir nie genau sagen, wie viele Besucher sich auf dem Gelände befinden. Wir konnten anhand der verkauften Tickets immer nur sagen, wie viele Leute sich maximal auf dem Festivalgelände befinden. Aber es hat natürlich immer mal wieder Menschen gegeben, die trotz eines gültigen Tickets nicht an der Veranstaltung teilgenommen haben – beispielsweise aufgrund von Krankheit. Im Falle einer Evakuierung oder von Unwetterereignissen ist es aber durchaus wichtig, dass wir die genaue Besucherzahl kennen.
Interessant.
Hinzu kommt der Umweltgedanke. Tickets müssen jetzt nicht mehr ausgedruckt werden. Außerdem hatten wir in den vergangenen Jahren immer wieder Anrufe von Menschen, die ihren Festivalpass verloren haben, den sie im Dezember gekauft hatten. Das hat uns in der Vergangenheit immer wieder vor Herausforderungen gestellt. Statt einen neuen Festivalpass auszuhändigen, können wir jetzt einfach einen neuen QR-Code erstellen. Ein Verlust ist also nicht mehr möglich.
Das Thema Sicherheit ist in aller Munde. Gerade bei Großveranstaltungen.
Die Sicherheit unserer Besucher hat oberste Priorität. In den Wintermonaten hat es – wie wir alle wissen – vermehrt Vorfälle gegeben, bei denen Fahrzeuge in Menschenmassen gerast sind. Wir standen deshalb bereits sehr früh im Austausch mit dem Ordnungsamt und haben überlegt, wie wir das Gelände schützen können, um mögliche Anschläge zu verhindern.
Und?
Auf dem Markt gibt es derzeit die verschiedensten Systeme. Die sind in der Regel von dem jeweiligen Gelände abhängig und davon, welche und wie viele Zufahrten es gibt. Wir haben uns jetzt für ein mobiles System von einem Schweizer Hersteller entschieden. Es hat derzeit die höchsten Sicherheitsstandards und verhindert bestmöglich, dass unbefugte Fahrzeuge in das Gelände fahren können. Gleichzeitig kann man die Schutzschilder aber auch manuell abklappen, sodass beispielsweise Rettungskräfte in der Lage sind, auf das Gelände zu fahren. Wichtig ist vielleicht auch zu erwähnen, dass das System manipulationssicher ist. Heißt: Wenn das System verschlossen ist, kann es von Unbefugten nicht manipuliert werden.
Man geht also wirklich auf Nummer sicher.
Auf jeden Fall. Es war eine gute Investition, die wir auch an andere Veranstalter in und um Rosenheim vermieten wollen. Wir haben bereits einige Anfragen bekommen.
In den vergangenen Jahren gab es immer mal wieder Kritik an der Toilettensituation und den langen Warteschlangen.
Bereits im Vorjahr hat es kaum Beschwerden gegeben. Aber: Seitlich der Bühne haben wir unsere Toilettenanlage noch einmal um einen weiteren Container erweitert.
Hand aufs Herz: Auf welchen Künstler aus dem tollen Angebot freuen Sie sich am meisten?
Das ist immer die schwierigste Frage (lacht). Grundsätzlich freue ich mich auf alle, sonst hätten wir sie ja auch nicht ausgewählt.
Klar. Aber bei welchem Künstler ist die Vorfreude ganz besonders groß?
Anastacia kenne ich natürlich sehr gut aus meiner jungen Erwachsenenzeit. Ihre Musik ist damals in allen Diskotheken gelaufen. Mit Santana haben wir einen absoluten Weltstar hier in Rosenheim. Das ist eine besondere Ehre. Wen ich tatsächlich noch nie live gesehen habe, ist Jan Delay. Ich glaube, das wird eine richtig coole Nummer. Aber auch auf alle anderen Künstler freue ich mich wahnsinnig.
Soeben wurden die ersten Künstler für 2026 bekannt gegeben.
Vor dem Festival ist nach dem Festival (lacht). Wir sind dieses Jahr extrem früh dran, auch dank unserer Bookerin Alexandra Birklein. Mit Sarah Connor und Peter Maffay haben wir zwei richtig gute Künstler. Sarah Connor war vor vielen Jahren schon mal da und wir haben nur gute Erinnerungen. Peter Maffay stand schon sehr lange auf unserer Wunschliste. Bisher hat es aber leider nie geklappt, umso mehr freuen wir uns auf das nächste Jahr.
Am morgigen Freitag eröffnet US-Star Anastacia das Rosenheimer Sommerfestival. Überwiegt die Vorfreude oder der Stress?
Der Freitag wird für uns ein Hochspannungstag. Dann wird sich erst herausstellen, ob alles funktioniert. Der erste Show-Tag ist immer eine Herausforderung, weil sich alles erst einmal eingrooven muss. Danach wird es in der Regel etwas ruhiger. Aber wenn der erste Tag gut läuft, kann ich es immer mehr genießen.
Interview: Anna Heise