Regen, Sturm oder Mega-Hitze?

von Redaktion

Interview Meteorologe Bernd Eisert über das Wetter zum Rosenheimer Sommerfestival

Rosenheim – Die Open-Air-Saison ist für den Meteorologen Bernd Eisert oft mit Stress verbunden. Er muss Grafiken analysieren und Prognosen vergleichen. Im Anschluss versorgt er die Veranstalter mit den wichtigsten Informationen über das Wetter des jeweiligen Tages – egal ob Schnee, Regen oder Mega-Hitze. Fragen zur Situation auf dem Rosenheimer Sommerfestival beantwortet er kurz vor dem Start im OVB-Gespräch.

Sind Sie schon im Stress?

Während der Open-Air-Saison gibt es für mich immer einiges zu tun. Wobei das Wetter bisher recht gut mitgespielt hat.

Das ist auch in Rosenheim die Hoffnung fürs Sommerfestival.

Für die Veranstaltungen am Freitag und Sonntag habe ich die Wetterlage natürlich schon detailliert im Blick. Die gute Nachricht: Das Tief der letzten Tage schwächt sich langsam ab.

Also kein Regen?

Kleinräumige Schauer sind immer ein Glücksspiel, da man sie nicht genau vorhersagen kann. Es kann sein, dass es in einem Stadtteil regnet und das Festivalgelände komplett trocken bleibt. Das lässt sich vorab nicht genau sagen. Ein solches Schauerrisiko haben wir noch am Freitag. Es wird aber langsam wärmer.

Und beim Familienkonzert am Sonntag?

Da erwartet uns eine richtige Sommerwärme mit über 25 Grad. Schauer bilden sich erstmal nur in den Bergen. Für das Konzert sieht es gut aus.

Können wir bereits einen Blick auf die kommenden Konzerte werfen?

Für Montag brauchen wir keine Prognose, aber für alle, die es trotzdem interessiert: Es scheint ein richtig warmer Sommertag zu werden. Für die Tage danach kann ich noch keine genaue Vorhersage treffen. Es gibt verschiedene Modelle, die alle einzelne Prognosen abgeben. Die werden dann verglichen. Das Problem: Die einzelnen Prognosen gehen sehr weit auseinander, dadurch ist eine Aussage sehr schwierig. Derzeit sieht es so aus, als ob es vorübergehend etwas kühler wird. Wobei es aber immer noch deutlich wärmer bleibt als in den vergangenen Tagen.

Und wie sieht es in Sachen Regen aus?

Ein paar Schauer und Gewitter werden in der nächsten Woche zwar dabei sein, aber die müssen nicht den Abend treffen. Und es gibt keinen Tag, der jetzt schon verregnet ausschaut.

Sind Sie bei jedem Konzert in Rosenheim vor Ort?

Ich bin zumindest bei allen Konzerten im Hintergrund im Einsatz und stehe mit den Verantwortlichen im engen Austausch. Bei kritischen Lagen werde ich in Rosenheim sein, wenn das Wetter stabil ist, müssen wir noch überlegen, wie wir vorgehen. Fakt ist: Jegliche Wetterfrage landet bei mir und wird von mir beantwortet.

Im vergangenen Jahr waren Sie zum ersten Mal als Meteorologe beim Rosenheimer Sommerfestival im Einsatz. Wie zufrieden waren Sie?

Aus meiner Sicht hat es sehr gut funktioniert. Ich bin schon seit längerer Zeit bei Open-Air-Veranstaltungen im Einsatz, aber jedes Jahr werden die Karten beim Wetter neu gemischt. Das Wetter beim Sommerfestival im vergangenen Jahr war sehr abwechslungsreich. Am Anfang gab es ja eine massive Gewitterzone. Dann hatten wir oft Glück, weil das Gelände vom Schlimmsten verschont geblieben ist.

Wie sieht Ihr Festival-Tag aus?

Ich bin bereits seit dem ersten Tag des Aufbaus im Einsatz und schicke jeden Vormittag eine kurze Prognose. Die ist natürlich nicht ganz so detailliert wie an den Konzerttagen, enthält aber durchaus die wichtigsten Informationen. Dinge, wie Regen oder Sturm, sind für einen Aufbau ja durchaus relevant. Interview: Anna Heise

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