Rundum positives Fazit zum Sommerfestival

von Redaktion

Rund 60000 Besucher feiern ihre Stars – Veranstalter und Künstler vom Zuspruch begeistert

Rosenheim – Die Müdigkeit hört man Florian Englert auch am Telefon an. Hinter dem Geschäftsführer der Rosenheim Event GmbH und seinem Team liegen anstrengende, aber schöne Tage. Was dieses Festival so herausfordernd gemacht hat – und welchen Wermutstropfen es gibt, verrät er im Gespräch mit dem OVB.

Wie fällt das erste Fazit aus?

Es war ein erfolgreiches, schönes und tolles Sommerfestival. Wir hatten rund 60000 Besucher, bis auf zwei Konzerte waren alle ausverkauft. Die Verkaufszahlen lassen sich also sehen. Auch die organisatorischen Abläufe haben wunderbar funktioniert. Die Stimmung war super, das wurde uns auch in den Gesprächen mit Gästen und Künstlern immer widergespiegelt.

Beim Einlass wurden die Tickets heuer erstmals gescannt.

Das stimmt. Und es hat gut funktioniert. Insgesamt gab es nur etwa 100 Fälle, bei denen die Codes nicht funktioniert haben, aber auch diese Probleme konnten wir an der Abendkasse relativ schnell lösen. Zudem haben wir das Personal am Einlass aufgestockt, dadurch konnten lange Wartezeiten vermieden werden. In der Regel musste niemand länger als zehn Minuten anstehen.

Viele Künstler haben immer wieder davon geschwärmt, wie toll das Rosenheimer Publikum ist. Können Sie sich dem anschließen?

Ja. Die Rosenheimer sind einfach super – sowohl von der Stimmung als auch von der Disziplin her. Ich hatte am vergangenen Samstagabend noch ein kurzes Bilanz-Gespräch mit der Polizei. Das gesamte Festival lief störungsfrei ab. Wir hatten keine Probleme. Auch nicht, als der starke Regen eingesetzt hat und wir die Zuschauer dazu aufgefordert haben, das Gelände schnellstmöglich zu verlassen. Es ist alles sehr diszipliniert abgelaufen. Unser Publikum ist also nicht nur von der Stimmung her erstklassig.

Bleiben wir kurz beim Wetter. Wie stressig war die Situation für Sie?

Die Wetterlage dieses Jahr würde ich betiteln mit „Glück im Unglück“. Natürlich hätten wir uns bessere Wetterprognosen gewünscht, aber wir waren immer optimal vorbereitet. Aber klar war die Situation mit einer gewissen Anspannung verbunden. Es gab Tage, da wussten wir zu Beginn nicht, ob wir das Konzert aufgrund des Wetters abbrechen müssen oder nicht.

Wie sind Sie hier vorgegangen?

Wir hatten ein sehr gutes Team aus Meteorologen, Katastrophenschutz, Maltesern und Polizei. Wir haben uns im Backstage-Bereich immer abgestimmt und alle auf dem Laufenden gehalten. Wir waren auf Szenarien vorbereitet, die am Ende gar nicht eingetreten sind. Aber für uns steht die Sicherheit der Festivalbesucher nun einmal über allem.

Konnten Sie die Konzerte trotzdem genießen?

Aufgrund der wechselnden Wetterverhältnisse habe ich tatsächlich einen Großteil meiner Zeit hinter der Bühne verbracht und von den Konzerten nicht ganz so viel gesehen, wie ich mir gewünscht hätte. Aber das, was ich mitbekommen habe, war super.

Gab es medizinische Notfälle?

An den wärmeren Tagen hatten wir einige Schwächeanfälle, ansonsten gab es lediglich kleine Schnittverletzungen und Wespenstiche.

Waren die Künstler zufrieden?

Auf jeden Fall. In Gesprächen haben sie immer wieder erwähnt, wie toll das Publikum war. Besonders begeistert hat sie, dass auch das schlechte Wetter die Stimmung bei den Zuschauern nicht trüben konnte.

Wie ist der neue Backstage-Bereich angekommen?

Richtig gut, die Künstler haben sich bei uns extrem wohlgefühlt. Das ist uns sehr wichtig. So können sie vor ihrem Auftritt noch einmal entspannen. Da ist gleich noch einmal eine andere Stimmung auf der Bühne. Der Manager von Gianna Nannini hat mir beispielsweise erzählt, dass sie eine Zugabe mehr als geplant gespielt hat. Das macht sie eigentlich nie. Aber es zeigt einfach, wie viel Spaß sie bei uns hatte.

Vor dem Auftritt welches Künstlers war die Anspannung bei Ihnen am größten?

Ich würde sagen, bei Carlos Santana. Da war die Anspannung schon sehr groß. Aber er war total sympathisch. Er ist gleich zu uns in den Backstage-Bereich gekommen und hat sich mit an den Tisch gesetzt und sich mit der Vorband unterhalten.

Wie sehen die Tage nach dem Sommerfestival für Sie aus?

Wir sind jetzt mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Wir räumen die Container aus, packen die Essensvorräte und Getränke zusammen. Die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei kümmern sich um die Bauzäune. Zeitnah wird dann der komplette Backstage-Bereich sowie die Bühne abgebaut.

Hört sich nach viel Arbeit an.

Ja. Ich würde gerne noch die Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften hervorheben. Das hat alles hervorragend geklappt. Auch unsere gesamte Crew hat einen super Job gemacht.

Also gibt es keinen Wermutstropfen?

Vielleicht einen, wenn Sie mich so fragen. Etliche Besucher haben ihre Räder am Bauzaun abgestellt und nicht an den dafür vorgesehenen Fahrradparkplätzen. Das hat im Vorjahr besser funktioniert.

Interview: Anna Heise

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