Innspitz wird zum Kulturstrand

von Redaktion

Interview Kulturreferent Wolfgang Hauck über die Veranstaltung und Neuheiten

Rosenheim – In wenigen Tagen ist es so weit: Am Donnerstag, 31. Juli, startet der Rosenheimer Kulturstrand. Immer von Donnerstag bis Samstag werden bei freiem Eintritt insgesamt zwölf Konzerte gespielt. Worauf sich die Rosenheimer sonst noch freuen können, verrät Kulturreferent Wolfgang Hauck im OVB-Exklusivinterview.

Wie ist die Idee entstanden, einen Kulturstrand ins Leben zu rufen?

Während der Corona-Pandemie haben wir versucht, Kulturschaffenden eine Möglichkeit zu bieten, wie sie auch weiterhin ihrer Arbeit nachgehen und wirtschaftlich tätig sein können. So ist die Idee entstanden, einen Kulturstrand zu starten. Zumal wir auch das Thema Wasser ein wenig mehr bespielen wollten. Die Mangfall ist ein wunderbarer Fluss und mit dem Innspitz haben wir eine sehr geeignete Fläche für die Veranstaltung gefunden.

Jetzt liegt die Pandemie schon einige Jahre zurück. Den Kulturstrand gibt es noch immer.

Weil wir immer noch Orte brauchen, an dem man sich begegnen und austauschen kann. Wir wollen das Miteinander stärken, das hat am Innspitz in den vergangenen Jahren immer sehr gut funktioniert. Wir haben auf der einen Seite eine lockere Atmosphäre geschaffen und auf der anderen Seite eine Plattform für lokale und regionale Bands. Am Innspitz können sie sich zeigen, gleichzeitig haben die Rosenheimer die Möglichkeit, Musik zu hören, die sie vielleicht sonst eher nicht hören würden.

Und das klappt?

Uns ist es in den vergangenen Jahren tatsächlich immer wieder gelungen, dass sich die Besucher auf etwas Neues einlassen. Und auch den Kulturschaffenden gefällt es bei uns. Ich kann mich noch gut an das vergangene Jahr erinnern. Nach ihrem Auftritt konnte eine Band kaum glauben, dass die Menschen ihnen zugehört haben. Sie waren sonst eher im Hintergrund und bei uns plötzlich der Mittelpunkt. Neben der Musik legen wir auch viel Wert auf Miteinander und Achtsamkeit.

Wie aufwendig ist es, eine solche Veranstaltung zu organisieren?

Dadurch, dass wir ein tolles Team haben, ist es uns gelungen, die Arbeit auf mehreren Schultern zu verteilen. Wir haben beispielsweise die Brauerei Auerbräu, Gastronom Josef Zeilinger, den Kulturclub und die Mitglieder des Affekts mit im Boot. Zudem haben wir diejenigen, die sich um das Booking und die Technik kümmern. Dieses Miteinander ist uns sehr wichtig, auch mit Blick auf die kulturpolitischen Leitlinien.

Und der Aufwand scheint sich ja auch zu lohnen.

Ja, es ist uns gelungen, einen konsumfreien Raum zu schaffen, an dem sich Menschen begegnen und Kultur lebendig wird. Wir möchten eine Atmosphäre schaffen, in der sich jede und jeder willkommen fühlt und Kultur nicht nur erlebt, sondern auch gemeinsam gestaltet wird.

Wie werden die einzelnen Musiker ausgewählt?

Einige kommen auf uns zu, andere sprechen wir direkt an. Seit der Pandemie haben wir eine Künstler-Datenbank, in die wir alle Kulturschaffenden eintragen. Wir schauen dann, was passen könnte und welche Auftritte wir beispielsweise miteinander kombinieren könnten. Wir haben viele Musiker, die durch ihre Texte eine Botschaft vermitteln wollen. Dann gibt es junge Bands, die Cover-Musik machen und die klassischen Liedermacher. Die Gage für die jeweiligen Künstler dürfen wir natürlich auch nicht außer Acht lassen, da uns nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung steht.

Was ist neu in diesem Jahr?

Wir richten eine Begegnungsstätte ein, die den Gästen die Möglichkeit bietet, mit den Musikerinnen und Musikern ins Gespräch zu kommen. Zudem bieten wir Workshops mit dem Schwerpunkt Upcycling an. Das Motto heuer lautet „Inn trifft Mangfall, Kultur trifft Herzen“. Interview: Anna Heise

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