Vom „Faerber“ zur „Lokeria“

von Redaktion

Brodkas suchen sich neue Herausforderung – Eröffnung am 1. September geplant

Rosenheim – Ganz ausgeschlafen sehen Georgia und Eric Brodka noch nicht aus. „Wir haben ein bisschen gefeiert“, sagt Georgia Brodka. Sie sitzt an einem Tisch in ihrem Restaurant „Brodkas Faerber“. Ihr Mann Eric ist gerade mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Für den Abend haben sich schon etliche Reservierungen angekündigt. Zu tun gibt es immer etwas. „Es läuft gut. Wir haben eine tolle Zeit hier“, sagt Georgia Brodka.

Schlussstrich unter
das alte Kapitel

Und trotzdem zieht sie unter das Kapitel an der Färberstraße bald einen Schlussstrich. Schweren Herzens, wie sie betont. In den vergangenen Monaten seien ihr immer wieder Lokale angeboten worden. Durch Zufall habe sie zudem von ihrem Koch erfahren, dass ein neuer Betreiber für die „Lokeria“ gesucht wird – die Gastronomie im Ausstellungszentrum Lokschuppen.

Georgia und Eric Brodka schauten sich die Räume daraufhin an – und hätten sich sofort verliebt, sagen die beiden. Sie schwärmen von den großen Fenstern, dem hellen Raum und der guten Lage. „Es eignet sich perfekt für Konzerte“, sagt Eric Brodka. Diese seien in den vergangenen Monaten etwas zu kurz gekommen. „Das Faerber war dafür einfach zu klein“, sagt er. So habe er in letzter Zeit vor allem alleine musiziert.

Seit Dienstag ist
alles unterschrieben

In der „Lokeria“ soll sich das jetzt ändern. „Wir wussten sofort, wo wir das Klavier hinstellen“, sagt Georgia Brodka. Direkt im Anschluss an die Besichtigung habe sie sich beworben und vor einigen Tagen die Zusage erhalten. Am vergangenen Dienstagvormittag habe sie schließlich den Pachtvertrag unterschrieben. „Wir freuen uns sehr“, sagt die Gastronomin. Aber die neue Herausforderung bringt auch eine Vielzahl von Aufgaben mit sich. Denn bereits am 1. September wollen Georgia und Eric Brodka die „Lokeria“ eröffnen.

Bisher habe man die „Lokeria“ nur zu den Öffnungszeiten des Lokschuppens besuchen können. Geht es nach Georgia Brodka, soll sich das bald ändern. „Bisher waren vor allem Besucher der Ausstellung zu Gast im Restaurant, wir wollen auch Rosenheimer zu uns holen“, sagt sie.

Angeboten werden sollen neben Pizza aus dem hauseigenen Spezialofen auch Pastagerichte sowie mediterranes Essen. Zudem wird es die bekannten Weine aus dem „Faerber“ geben. Außerdem Angebote für Kinder – auch, weil im Lokschuppen immer wieder Kindergeburtstage gefeiert werden. „Für uns wird das eine kleine Umstellung, aber wir freuen uns darauf“, sagt Georgia Brodka.

Groß ist die Freude auch über Arbeiten am Lokschuppen-Vorplatz, die derzeit in vollem Gang sind. Im Zentrum des Platzes soll eine Drehscheibe entstehen. Auf der runden, begehbaren Fläche soll es neben einem Wasserspiel auch kleine Fontänen geben. Zudem könnte der Platz auch als Bühne genutzt werden. Von dort aus führen die Wege – in Anlehnung an die ehemaligen Bahngleise – zum Lokschuppen. Umrundet wird die Neugestaltung durch eine größere Fläche für die Außengastronomie, zusätzliche Bäume und Sitzgelegenheiten.

Außerdem werden rund 70 teils überdachte Fahrradabstellplätze geschaffen. „Ich glaube, das wird richtig schön“, sagt Georgia Brodka. Läuft alles nach Plan, sollen die Arbeiten wohl spätestens im Frühjahr 2026 beendet sein. Bis dahin – so der Wunsch – soll sich in Rosenheim schon herumgesprochen haben, dass es eine neue Gastronomie gibt. „Vom Sommerfestival-Besucher bis zum Eishockey-Fan haben wir für jeden etwas zu bieten“, sagt sie.

Auch während der
Umbauphase geöffnet

Geöffnet hat die „Lokeria“ auch während der zehnwöchigen Umbauphase im Lokschuppen, die wohl im März stattfindet. Dann, wenn alles für die Ankunft der Römer vorbereitet wird, schenken Georgia und Eric Brodka auch weiterhin Aperol Spritz aus und verkaufen Pizza. „Vielleicht machen wir auch eine Woche Urlaub. Mal schauen“, sagt Georgia Brodka und lacht.

Doch noch ist das Zukunftsmusik. In den kommenden Wochen will sie sich darum kümmern, der „Lokeria“ den „Brodka-Stempel“ aufzudrücken. „Wir freuen uns auf die neue Herausforderung. Aber wir werden die Färberstraße vermissen“, sagt sie. Wie es im
„Faerber“ weitergeht, steht derzeit noch nicht fest. Man sei derzeit auf der Suche nach einem Nachmieter.

Große Vorfreude im
Lokschuppen

Im Lokschuppen jedenfalls freut man sich über die neuen Betreiber. „Wir verstehen den Lokschuppen als Ort des Erlebens. Nicht nur durch Ausstellungen, sondern als Zusammenspiel aus Kultur, Begegnungen und Genuss. Mit den Brodkas bekommt die Gastronomie einen ganz neuen Charakter“, sagt Ausstellungsleiterin Jennifer Morscheiser.

Die beiden würden genau das mitbringen, was die Gastronomie im Lokschuppen braucht: Feingefühl für Kulturinteressierte, ein kulinarisches Angebot für alle Generationen und den Mut, aus einem Raum mehr zu machen als eine Pausenzone vor und nach dem Ausstellungsbesuch.

„Ich bin überzeugt: Unsere Gäste werden sich hier nicht nur satt, sondern auch willkommen fühlen“, fügt Morscheiser hinzu.

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