Rosenheim – In einer Infoveranstaltung des CSU-Ortsverbandes Westerndorf St. Peter im Gasthaus Höhensteiger standen die Gefahren durch Starkregen und entsprechende Vorsorgemaßnahmen im Mittelpunkt.
Wie der CSU-Ortsverband mitteilt, informierte Dr. Ing. Katrin Motzet von der Stadtentwässerung Rosenheim die Besucher über die neu erstellten Starkregen-Gefahrenkarten der Stadt. Die Stadtentwässerung arbeitet derzeit an sogenannten Starkregen-Hinweiskarten für das gesamte Stadtgebiet. Für die Einzugsgebiete von Kirchbach, Angerbach sowie das südöstliche Stadtgebiet sind diese Karten bereits abgeschlossen. In Bearbeitung befinden sich aktuell die Karten für Aising und Pang. Für die Innenstadt ist die Fertigstellung der Karten für 2026/27 geplant, der Bereich Oberwöhr soll 2028 folgen.
Die Starkregen-Hinweiskarten ermöglichen es den Bürgern, das individuelle Überflutungsrisiko durch Starkregen für ihre Immobilien und Flächen besser einzuschätzen und entsprechende Schutzvorkehrungen zu treffen.
Die Karten unterscheiden zwischen einem außergewöhnlichen Szenario mit etwa 60 Millimetern Niederschlag in einer Stunde bei mittlerer Vorfeuchte und einem extremen Szenario mit rund 100 Millimeter Niederschlag in einer Stunde bei hoher Vorfeuchte. Im Gegensatz zu den bereits bestehenden Hochwasser-Gefahrenkarten zeigen die Starkregen-Hinweiskarten die möglichen Abflusswege und Gefahren von wild abfließendem Wasser, das sich direkt aus dem Niederschlag bildet, sowie von Hochwasser an kleinen Gräben und Gewässern III. Ordnung. Dabei werden vor allem kurze, lokale Regenereignisse betrachtet, die schwer vorherzusagen sind.
Dr. Motzet betonte, dass der Schutz der eigenen Immobilie in der Verantwortung der Eigentümer liege. Die Starkregen-Hinweiskarten dienten daher in erster Linie der Eigenvorsorge und der persönlichen Schadensbegrenzung. Auch Kommunen und Städte müssten bei der zukünftigen Bauleitplanung sowie bei Kanal- und Infrastrukturmaßnahmen Vorsorge treffen. Die Referentin hob hervor, dass die Kosten für präventive Maßnahmen wie wasserdichte Fenster, erhöhte Kellerschächte, freie Ableitungen und geräumte Gräben deutlich geringer seien als die Kosten im Schadensfall.
Im Anschluss an den Vortrag entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, in der zahlreiche Fragen, Vorschläge und Anregungen aufgegriffen wurden. Die aktuell veröffentlichten Karten sind im Bürgerservice-Bereich auf der Webseite der Stadt Rosenheim einsehbar.