Betroffenheit nach tragischem Unfall

von Redaktion

Sebastian V. mit dem Fahrrad tödlich verunglückt – Ein ganzer Stadtteil trauert

Rosenheim – So wirklich glauben, was da in der Nacht auf Dienstag passiert ist, kann in der Kastenau noch niemand. „Bei uns kann das keiner greifen, es herrscht totales Stillschweigen“, sagt ein Mitglied der Vorstandschaft des Burschenvereins Kastenau am Telefon. Aufgrund der tragischen Umstände möchte er anonym bleiben. Er und seine Vereinskameraden hätten am Dienstagnachmittag, 12. August, die traurige Nachricht erhalten: Sebastian V. (38) ist tot.

Details des Unglücks
sind weiter unklar

Der 38-Jährige aus der Kastenau war wohl mit dem Fahrrad auf einem geteerten Waldweg zwischen dem Floriansee und der Kastenau unterwegs. Dort muss er dann gestürzt sein und sich dabei tödliche Verletzungen zugezogen haben, teilte die Rosenheimer Polizei mit. Dass sie überhaupt auf den Unfall aufmerksam geworden war, lag daran, dass Spaziergänger am Vormittag ein herrenloses Fahrrad entdeckten und die Beamten informierten.

Vor Ort hätten die Polizisten das Rad noch aufgefunden. Mehr zunächst aber nicht. „Wir mussten daher von einem Vermisstenfall ausgehen, weswegen auch die Grenzpolizei verständigt wurde, welche die Suche mit einer Drohne unterstützen hätte sollen“, betont Polizeihauptkommissar Robert Maurer. Allerdings sei dann fast zeitgleich eine Vermisstenanzeige nach V. eingegangen, in der genau das gefundene Fahrrad beschrieben wurde.

Daraufhin hätten sich die Polizisten nochmal genauer an der Fundstelle umgeschaut und seien auch die angrenzende Böschung hinabgeklettert. Dort fanden sie – „nur wenige Meter“ vom Weg entfernt – in einem dicht bewachsenen Bereich den leblosen Körper von Sebastian V., der zum Teil auch in einem kleinen Gewässer lag. Vom Straßenbereich aus sei diese Stelle aufgrund der ganzen Bäume, Sträucher und Gräser nicht sichtbar gewesen, sagt Robert Maurer.

Bislang geht die Polizei davon aus, dass der 38-Jährige an den Folgen des Sturzes gestorben ist. Die genaue Todesursache müsse nun aber die Obduktion zeigen. Hinweise auf eine Fremdbeteiligung gebe es derzeit nicht, betont Maurer. Aller Wahrscheinlichkeit nach handle es sich um einen tragischen Unfall. Dass ein Kamerad und „guter Spezl“ bei einem Unfall mitten aus dem Leben gerissen wird, macht es auch für seine Freunde und Bekannte im Burschenverein so „surreal“. „Er war in der Nacht auf dem Heimweg von einer Veranstaltung, dort kam er aber nie an“, erzählt das Vorstandsmitglied des Burschenvereins. Jedem im Verein gehe der „unvorhersehbare Tod“ unfassbar nahe. „Erst vor ein paar Tagen haben wir uns noch gesehen“, sagt er. Ähnlich groß ist die Betroffenheit bei der Feuerwehr der Stadt Rosenheim, bei der Sebastian V. förderndes Mitglied war und sich dort sehr im Vereinsleben engagiert hat. Genauso ins Zeug gelegt habe sich der 38-Jährige für den Burschenverein in der Kastenau. „Er war bei uns Gründungsmitglied und Ehrenvorstand“, sagt das Vorstandsmitglied.

Wenn es um die Organisation der Feste, das Peter-und-Paul-Feuer, den Perchtenlauf oder den Flohmarkt des Kindergartens ging, sei V. immer vorne dabei gewesen. „Er war einer der Ersten, die gekommen sind, und einer der Letzten, die gegangen sind“, erinnert sich sein Vereinskollege. Selbst als V. nach der Hochzeit vom aktiven zum passiven Mitglied wurde, habe er trotzdem noch so oft wie möglich mitgeholfen.

Sebastian V. sei auch dann immer noch „mehr als engagiert“ gewesen. Selbst wenn es nur um den Auf- oder Abbau bei den Veranstaltungen ging. „Er war einfach immer da“, sagt das Vorstandsmitglied.

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