Rosenheim – Bioabfälle, Plastik oder Altpapier: Im Rosenheimer Hausmüll finden sich etliche Dinge, die dort eigentlich nicht hingehören. Das hat eine Analyse ergeben, die vom Augsburger Bifa Umweltinstitut durchgeführt wurde. „Es hat je eine Analyse im Mai und November 2023 gegeben“, sagte Heiko Peckmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Rosenheim, während der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Energie und Klimaschutz.
Analyse von fast 6000 Kilogramm Abfall
In einem knapp 20-minütigen Vortrag stellte er die Ergebnisse der Analyse vor – die bei dem ein oder anderen Stadtrat für Überraschung sorgten. Analysiert wurden insgesamt 5883 Kilogramm Abfall aus 300 Behältern von 2665 Einwohnern. Darunter war der Hausmüll aus Ein- und Zweifamilienhäusern, Wohnanlagen und Großwohnanlagen. Anhand der Zahlen lässt sich Peckmann zufolge feststellen, dass jeder Rosenheimer rund 156 Kilogramm Restmüll pro Jahr produziert. Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt liegt bei rund 159 Kilogramm pro Jahr. Nun zeigt die Analyse jedoch recht deutlich: Nicht alles, was in der Hausmülltonne landet, gehört dort überhaupt hinein. Das haben sechs Mitarbeiter des Umweltinstituts und der Stadtwerke in mühevoller Handarbeit feststellen müssen.
Für die Analyse wurde ein separates Müllfahrzeug zur Verfügung gestellt. Im Wertstoffhof wurde der Müll von den Mitarbeitern mithilfe eines Siebes in Grob- und Feinmüll getrennt. Anschließend wurden Eisenteile sowie Pappe, Papier und leichter Kunststoff herausgefiltert.
Die einzelnen Stoffe wurden gewogen und genau vermerkt. Die Ergebnisse zeigte Peckmann jetzt im Rahmen seiner Powerpoint-Präsentation. Er klickte durch die Bilder, zeigte auf Dinge, die seine Mitarbeiter aus der Restmülltonne gefischt haben: Neben Holz und Küchenabfällen waren auch verpackte Lebensmittel und Gartenabfälle zu sehen. Auch Glas und Kunststoff landen im Restmüll.
Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Ein Großteil der Rosenheimer entsorgt auch seinen Biomüll im Restmüll. Und das, obwohl das Kreislaufwirtschaftsgesetz bereits seit 2015 vorsieht, dass organische Abfälle in Deutschland getrennt gesammelt werden müssen. Die Hoffnung ist jetzt, dass sich die Situation durch die Einführung der Bioabfallcontainer in Rosenheim verbessert. Anfang 2026 soll dann eine erste richtige Bilanz gezogen werden. Doch nicht nur Bioabfälle werfen die Bürger der Stadt in den Hausmüll. In der Tonne landen auch verpackte Lebensmittel, Gartenabfälle, Textilien und Folien.
„Die Rosenheimer schmeißen gerne Folien in den Restmüll“, sagte Heiko Peckmann. So landeten pro Einwohner etwa 4,6 Kilogramm davon im Hausmüll. Zum Vergleich: Der Bundesdurchschnitt liegt bei 2,1 Kilogramm pro Einwohner. Ansonsten gibt es im Hausmüll der Rosenheimer laut Heiko Peckmann aber keine Auffälligkeiten. Fehlwürfe gibt es also auch in anderen Städten.