Preishammer auf dem Herbstfest

von Redaktion

Viele sind schon im „Wiesn-Fieber“ und freuen sich auf das Herbstfest, das in gut zwei Wochen, am Samstag, 30. August, startet. Jetzt steht fest, was alles geboten sein wird. Allerdings auch, wie stark die Preise heuer steigen – um bis zu 33 Prozent.

Rosenheim – Für manche können die verbleibenden zwei Wochen bis zum Herbstfest nicht schnell genug vergehen. Für Klaus Hertreiter, Geschäftsführer des Wirtschaftlichen Verbandes Rosenheim, gehören die finalen Tage wahrscheinlich zu den stressigsten im ganzen Jahr. Zur Pressekonferenz und der Bekanntgabe der diesjährigen Neuerungen verspätet er sich um ein paar Minuten. „Es gab noch kurzfristige Änderungen bei den Buden. Den Plan müssen wir etwas verzögert nachreichen“, erklärt der Herbstfest-Chef den wartenden Pressevertretern im Glückshafen auf der Loretowiese, während er in den Raum eilt.

Terminlich
alles beim Alten

Eine Sache, die unverändert bleibt, sind die Termine: Mittwoch bleibt Familientag mit ermäßigten Preisen bis 18 Uhr. Auch die Strecke vom Wiesn-Einzug der Brauereien, Wirte und Schausteller zusammen mit Musikkapellen und Traditionsvereinen bleibt gleich. Vom Rosenheimer Bahnhof geht es über die Bahnhofstraße zum Max-Josefs-Platz, über den Ludwigsplatz-Kreisel und die Kaiserstraße schließlich zur Loretowiese.

Bei einer Konstante des Herbstfests gibt es allerdings eine Neuerung: Die Abfahrtszeiten des Wiesn- Bockerls haben sich geändert. Dieses Jahr fährt der kostenlose Zug immer fünf Minuten nach halb vom Rosenheimer Hauptbahnhof los. „So ist die Zeit mehr an die Züge angepasst“, erklärt Hertreiter. Dadurch verschiebt sich auch die Abfahrtszeit vom Festplatz jeweils auf die volle Stunde. Die erste Bahn fährt um 11.35 Uhr vom Hauptbahnhof ab und die letzte um 18.35 Uhr.

Fahrgeschäfte werden überraschend teurer

Eine überraschende Änderung gibt es auch bei den Preisen der Fahrgeschäfte. Nach jahrelanger Konstanz steigen jetzt die Fahrtkosten. Heuer müssen die Besucher 50 Cent mehr bezahlen. So liegt die Preisspanne beim Herbstfest zwischen zwei und vier Euro für eine Fahrt. Im Jahr zuvor waren es noch zwischen 1,50 und 3,50 Euro. Trotzdem betont Hertreiter: „Das ist immer noch ein starkes Angebot und sucht seinesgleichen europa-, wenn nicht sogar weltweit.“

Dieses Jahr gibt es auch einige Fahrgeschäfte, die wieder zurück in Rosenheim sind. Darunter auch der „Rotor”. Die Attraktion war 2019 zuletzt am Rosenheimer Herbstfest, wie Betreiberin Sandra Pluschies auf OVB-Anfrage mitteilt. Seit 1969 begeistert der Klassiker die Besucher mit einfacher Physik: Durch schnelle Rotation werden die Fahrgäste an die Innenwand eines großen Zylinders gedrückt. Gurt oder Sitze gibt es keine. „Die Besucher kleben wie Fliegen an der Wand – ohne Boden unter den Füßen”, erklärt die Schaustellerin. Ab acht Jahren dürfen Besucher ohne Begleitung die Macht der Fliehkräfte erleben. 

Nervenkitzel wie
zu Großvaters Zeiten

Das Erlebnis sorgt für Nervenkitzel – und Nostalgie. „Wir haben ganz viele Großeltern, die mit ihren Enkelkindern kommen, um ihnen den Rotor zu zeigen”, betont Pluschies. Sie selbst habe das Fahrgeschäft von ihren Großeltern übernommen. „Ich hab als junges Mädchen mal geholfen und bin dann irgendwann mit eingestiegen”, erzählt sie. Bis nächste Woche ist der Rotor noch am Sommerdom in Hamburg. Danach gehe es schnurstracks nach Rosenheim, sagt die Betreiberin.

Eine ähnliche Begeisterung wie für das Fahrgeschäft herrscht bei den Rosenheimern auch für das jährliche Feuerwerk am letzten Wiesn-Donnerstag, am 11. September. Im vergangenen Jahr wurde erstmals ein lärmreduziertes Feuerwerk ausprobiert und das hat laut Hertreiter gut funktioniert. „Wir müssen dieses Jahr nachjustieren, aber werden es vom Prinzip her beibehalten“, erklärt der Wiesn-Chef. Denn durch die leiseren und langsameren Effekte ist der allgemeine Feuerwerkseffekt anders, sagt Hertreiter.

Hütte für Veganer und Vegetarier

Wovon viele Vegetarier und auch Veganer begeistert sein werden, ist die neue Veggie-Hütte. Diese Bude bietet rein vegetarisch und veganes Essen an. Darunter auch Loaded Fries, also Pommes, auf die zusätzlich Käsesoße und andere Leckereien kommen. Aber auch sonst sei für jeden Geschmack etwas dabei, teilt der wirtschaftliche Verband mit. Ganz neu ist das Fahrgeschäft „Magic House“. Es feiert seine Premiere auf der Loretowiese und ist ein Laufgeschäft. Dabei können sich die Besucher ihren Weg durch das Haus bahnen und müssen überraschende Hindernisse überqueren. Besonders dabei sei die Mischung aus Gruselspaß, Spannung und optischen Illusionen. Durch den Gruselfaktor ersetzt es die Geisterbahn. Doch auch für die Kleinen gibt es ein Laufgeschäft mit weniger schaurigen Elementen – das „Action House“.

Stehbereich im Flötzinger Festzelt

Auch im Flötzinger Festzelt gibt es eine Premiere – direkt neben der Musik gibt es einen Stehbereich. Was es in der Auerbräu Festhalle schon länger gibt, wird nun auch bei der Flötzinger Familienbrauerei umgesetzt. Dabei dürfen die Gäste die Mass Bier für 13,10 Euro genießen. Beim Auerbräu kostet die Mass 12,80 Euro.

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