Geheimtipp im Kolbermoorer Veranstaltungskalender

von Redaktion

Siedlerfest am Wochenende war ein Riesenerfolg – Großer Besucherandrang – Zahlreiche zwanglose Gespräche

Kolbermoor – Die Kolbermoorer Siedler können viel. Sie können binnen Jahresfrist ganze kleine „Häuser“ hinstellen, von der Planung bis zum Einzug, sie kochen hervorragend – Kesselfleisch und Würstl sind geradezu legendär – und Bier brauen, das können sie auch. Neu ist aber, dass sie selbst das Wettermachen beherrschen, der Freitag, vor allem aber der Samstag haben es jedoch eindeutig bewiesen.

Denn gerade am Samstag waren Schauer angesagt mit einer leichten Wetteränderung zum Nachmittag hin: Da sollte es dann Gewitter geben. Nicht gerade das ideale Wetter für einen Siedlerfestsamstag, bei dem die letzten eigentlich nicht vor den frühen Morgenstunden heimgehen wollen. Doch was soll man sagen: Am Samstag war von den Schauern keine Spur, dafür im Tagesverlauf Sonne satt und auch abends kein Gewitter, dafür eine laue Sommernacht. Fast ein bisschen schade, könnte man meinen, denn der neu erstellte „Küchenanbau“ an die bestehende Garage hat ja auch diese Aufgabe: die Essensausgabe – neben dem Bierausschank die wichtigste Anlaufstelle auf dem Siedlerfest – auch bei Schmuddelwetter trocken und funktionsfähig zu erhalten. Etwas, für das das kleine Zelt, das bislang die Küchencrew beherbergte, nicht so optimal geeignet war. Doch eine Art Nagelprobe gab es immerhin: In den späteren Nachtstunden auf Samstag – bis dann die Wettermacher der Siedler wieder eingriffen – schüttete es reichlich, vor allem aber gab es auch etliche heftige Böen. Die hätte das alte Zelt, davon ist Vorsitzender Christian Wagner überzeugt, nicht so ohne weiteres überstanden, man hätte es am Samstag dann wohl erst wieder einfangen müssen.

So aber konnte das Siedlerfest völlig ungestört seinen Lauf nehmen und es zeigte sich wieder einmal, warum das Fest der große Geheimtipp im Kolbermoorer Veranstaltungskalender ist. Man trifft dort Gott und die Welt, kommt mit jeder und jedem zwanglos ins Gespräch, egal ob aus der Siedlung oder nicht – und das so sehr, dass auch Bürgermeister Peter Kloo am Samstag das Gefühl hatte, er hätte sich vor lauter Ratschen schon am Freitag den Mund fransig geredet. Dass das Essen eine Schau ist, das braucht man eigentlich gar nicht mehr extra betonen, es soll tatsächlich Leute geben, die hauptsächlich deshalb zum Siedlerfest gehen, weil es – und das nur ein Beispiel – nirgendwo besseres Kesselfleisch gibt.

Und nicht viel anders ist es bei der Musik, am Freitag wie fast schon seit jeher eher bayerisch mit den vier jungen Hinterbergern, die, wie der Besucherandrang zeigte, offensichtlich eine ganz erhebliche Magnetwirkung haben. Am Samstag dann mit der Partygang, die es richtig fetzen ließ und im Verlauf auch den allerletzten Festmuffel aufgetaut hätte – wenn es denn sowas unter den Siedlern überhaupt geben würde.

Kurz: Das Siedlerfest war ein Riesenerfolg und das auf der ganzen Linie. Ob allerdings die Siedler ihren Wettermacher auch an andere Vereine ausleihen würden, ist leider nicht bekannt. Möglicherweise sind sie hier deutlich zurückhaltender als beim vereinseigenen selbstkonstruiertem und barrierefreiem Klowagen, der durchaus gerne ausgeliehen wird. Johannes Thomae

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