Leserforum

Anlieger fühlen sich im Stich gelassen

von Redaktion

Zum Bericht „Kampf um Ruhe in der Inntalstraße“ (Lokalteil):

Als im Verkehrsausschuss über die Verkehrszählung im Juli berichtet wurde, hieß es, dass pro Tag 500 Autos durch die Anliegerstraße gefahren sind – jeder hat es gehört. Schon eigenartig, dass im Sitzungs-Protokoll nur 360 Autos pro Tag stehen. Aber auch das sind, wenn man die Anlieger berücksichtigt, circa 350 Autos zu viel.

Es ist sehr fragwürdig, wie vehement einige Stadträte gegen den Vorschlag der Anlieger vorgehen, nur weil man stur predigt, in der Stadt dürfe es keine Pfosten geben. Da werden fadenscheinigste Argumente vorgebracht (woanders ist noch mehr Verkehr; am Stammtisch ist man gegen die Pfosten), den Verfassern des Briefes an den Oberbürgermeister wird eine Falschaussage unterstellt oder man hat sich sogar geweigert, sich die gefährliche Situation vor Ort selbst anzusehen mit der Begründung: „Ich kann mir das nicht anschauen, denn die Inntalstraße ist eine Anliegerstraße und da darf ich nicht hineinfahren.“

Unglaublich. Seit dem 15. August gilt im Landkreis und im Süden der Stadt das Durchfahrtsverbot für den Autobahn-Ausweichverkehr. Das wurde auch von der Stadt begrüßt. Aber was man für Aising und Pang bejubelt, wird für Happing verteufelt. Dabei geht es hier nicht um ein neues Verbot, sondern um ein seit Jahrzehnten bestehendes, an das sich nur kaum einer hält.

Die nun vorgeschlagene „Lösung“ wird nichts bringen. Es ist ziemlich naiv, anzunehmen, dass die Verkehrssünder, die auf dem Weg zum See die Abkürzung durch die Inntalstraße nehmen wollen, sich von einer in die Straße hineinragenden Verkehrsinsel aufhalten lassen. Genauso naiv wäre es aber auch, zu glauben, dass wir Anlieger uns damit abfinden, dass weiterhin jeden Tag hunderte Verkehrssünder völlig unbehelligt durch unser Wohngebiet fahren können.

Andreas Franke

Rosenheim

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