Innereien und rohe Fleischstücke: Ekel-Fund mitten in Rosenheim

von Redaktion

Bei Gassi-Runde nahe Hallenbad entdeckt – Stadtverwaltung ist sensibilisiert: „Stelle wird öfter kontrolliert“

Rosenheim – Die Gassi-Runde durch Rosenheim endete mit einer Überraschung – mit einer ekelhaften. Eine 39-jährige Rosenheimerin, die lieber anonym bleiben möchte, war am vergangenen Donnerstag, 21. August, gegen Mittag mit ihrem Hund in der Stadt unterwegs. Sie war gerade auf dem kleinen Weg, der zwischen dem Hallenbad und der Mittelschule am Luitpoldpark am Fußballplatz an der Wittelsbacherstraße entlangführt, als sie schon von Weitem etwas Komisches auf dem Boden liegen sah.

Beim Näherkommen habe sich auch ihr Hund auf die Sachen gestürzt und daran geschnüffelt. „Als ich gesehen habe, was es ist, habe ich ihn sofort weggezogen“, sagt die Frau am Telefon. Direkt vor einem Stein an einer Weggabelung lagen mehrere rohe Fleischstücke – darunter auch Innereien –, eine offene Flasche Schnaps, eine aufgerissene Schachtel Zigaretten, zerrissenes Brot und einige Plastikbeutel.

Der Anblick sei nicht nur widerlich gewesen, sondern habe auch den Eindruck erweckt, dass die Sachen dort absichtlich abgelegt wurden, sagt die Rosenheimerin „Das Ganze sah wie aufgebahrt aus, ein bisschen wie ein Schrein“, betont sie. Vor allem, da die Gegenstände auf einer Serviette ausgebreitet wurden und aus der Zigarettenschachtel exakt zwei Zigaretten zur Hälfte herausgezogen waren.

Dass an der Stelle immer wieder mal Müll oder Essensreste herumliegen, sei nicht ungewöhnlich. Genauso sei der Ort ein beliebter Treffpunkt für wohnungslose Menschen. Dass die Gegenstände lediglich zurückgelassen oder vergessen wurden, danach sah es nicht aus, ist die Rosenheimerin überzeugt.

Zudem vermutet sie, dass in den verschlossenen Plastikbeuteln Drogen gewesen sein könnten. Entsprechend gefährlich sei es auch gewesen, dass die Sachen einfach so herumlagen. „Da gehen viele Kinder von der Schule vorbei. Wer weiß, was da hätte passieren können“, sagt die 39-Jährige. Zudem das rohe Fleisch ein Risiko für die frei laufenden Hunde und alle anderen Tiere wie zum Beispiel Katzen darstelle.

Da die Rosenheimerin die Sachen nicht ohne Handschuhe wegräumen wollte, habe sie alles fotografiert und wenig später den Behörden gemeldet. Auch bei der Polizei ist der Fall gelandet. Konkrete Ermittlungen gebe es bisher aber nicht, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer auf OVB-Anfrage. Auch, weil sich Ermittlungen bei solchen Vorkommnissen schwierig gestalten, betont der Polizist. Es habe zwar Befragungen zu dem Fund gegeben, die seien aber ins Leere gelaufen. „Die Anwohner vor Ort konnten keine Angaben zum letzten Entsorger der Gegenstände machen“, sagt Maurer.

Der Hauptkommissar betont allerdings auch, dass „derartige Funde eine Ausnahme und eine Seltenheit“ in Rosenheim sind. Wie die Sachen dort hingekommen sind und ob diese wirklich absichtlich abgelegt wurden, sei schwierig zu beantworten. „Vorstellbar ist es, dass die Gegenstände von jemanden dort abgelagert wurden, der sich öfters im Freien aufhält“, sagt Maurer. Dass das Ablegen des rohen Fleisches und der anderen Dinge strafbar gewesen ist, sehe die Polizei in diesem Fall aber nicht. Denkbar sei eventuell ein Verstoß gegen das Abfallgesetz, sagt der Hauptkommissar.

Inzwischen wurde der Müll allerdings auch von Mitarbeitern des Baubetriebshofs entsorgt, teilt Christian Baab, Pressesprecher der Stadt, mit. Aufgrund des unappetitlichen Fundes sei die Verwaltung zudem „sensibilisiert“ und wolle in Zukunft die Stelle öfter kontrollieren, ob es zu weiteren Ablagerungen kommt. Die Situation werde genau beobachtet, erklärt Baab.

Das beruhigt auch die 39-jährige Rosenheimerin. Dennoch wolle sie ab sofort den Weg entlang des Sportplatzes bei ihren Mittagsrunden mit dem Hund erst mal meiden. Denn eines macht die Frau deutlich: „Das war echt ekelhaft.“Julian Baumeister

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