Statt Rotor jetzt Greif Alm und Würstl

von Redaktion

Viele warten gebannt auf den morgigen Samstag, wenn endlich das Rosenheimer Herbstfest losgeht. Die Fahrgeschäfte werden aktuell aufgebaut und die Buden bestückt. Doch gegenüber vom Tatzlwurm klafft eine Lücke. Ein Fahrgeschäft hat plötzlich abgesagt – was passiert ist und warum was fehlen wird.

Rosenheim – Der Anruf am Dienstagnachmittag hat bei Herbstfest-Chef Klaus Hertreiter für ordentlich Stress gesorgt. Am Telefon teilten ihm die Betreiber des Fahrgeschäfts „Rotor“ mit: Sie schaffen es nicht nach Rosenheim, sie hatten einen Verkehrsunfall bei der Anreise. Eigentlich hätte das Fahrgeschäft nach vielen Jahren wieder nach Rosenheim zurückkehren sollen. So was ist Hertreiter seit seinem ersten Jahr als Herbstfest-Chef 2007 noch nie passiert.

„Das ist erst
einmal ein Schock“

„Das ist erst mal ein Schock. Wir haben uns zuerst dafür interessiert, dass es hoffentlich allen Menschen gut geht“, sagt Hertreiter, Geschäftsführer des Wirtschaftlichen Verbands (WV) Rosenheim, auf OVB-Anfrage. Denn die Betreiberin vom Rotor, Sandra Pluschies, und ihr Team haben sich für die Absage nicht ganz freiwillig entschieden. Bei ihr ist die Enttäuschung groß, dass sie wegen eines Verkehrsunfalls nicht kommen können.

Ihre Transporter waren in den Vorfall verwickelt, so war schnell klar: „Wir mussten absagen”, sagt Pluschies am Telefon. Dabei habe sie sich schon darauf gefreut, nach sechs Jahren mal wieder in Rosenheim zu sein. „Es ist total schade“, bedauert die Betreiberin.

Bis vergangene Woche war Pluschies mit ihrem Fahrgeschäft, das zuvor ihren Großeltern gehört hat, in Hamburg am Sommerdom. Direkt danach wollten sie sich auf den Weg nach Rosenheim machen. Doch das Schicksal wollte es anders.

„Zeitlich hätten wir den Aufbau durch den Unfall nicht mehr geschafft“, meint Pluschies. Sie selbst war glücklicherweise nicht am Unfall beteiligt und auch der „Rotor“ sei recht glimpflich davongekommen. Trotzdem habe es Verletzte und auch Sachschäden gegeben. Jetzt hoffe die Betreiberin, dass sie fürs Oktoberfest wieder einsatzbereit sind.

Für Klaus Hertreiter bedeutete die Absage allerdings: umplanen und schnell einen Ersatz finden. Denn einige treue Herbstfest-Fans entdeckten auf den Webcams bereits die Lücke auf der Loretowiese, die durch das Fehlen des Rotors entstanden ist. Eine Art Backup-Liste gibt es für so was laut Hertreiter nicht und oft sind die Fahrgeschäfte bei anderen, zeitgleichen Veranstaltungen gebucht. „Das macht es bei solchen großen Dimensionen einfach unwahrscheinlich schwierig, dass man da noch was findet. Da braucht es ein bisschen Glück“, sagt der Geschäftsführer vom WV.

Letztendlich fand Hertreiter über die Schausteller trotzdem schnell einen Ersatz. „Es kamen einige Rückmeldungen und am Schluss mussten wir schauen: Was passt am besten ins Gefüge“, erklärt Hertreiter. So mussten sie abwägen, welches Angebot passt und welches tut auch dem Fest gut. Am vergangenen Mittwoch fiel dann die Entscheidung: Die „Gaudi Greif Alm“, bei der viele verschiedene Greifautomaten angeboten werden, kommt aufs Herbstfest. Dazu mit der „Würstl Prinzessin“ noch ein zusätzlicher Imbissstand.

In der offiziellen Pressemitteilung zu dieser kurzfristigen Nachbesetzung wünscht das WV-Vorstandsmitglied Maximilian Werndl der Schaustellerfamilie und den Mitarbeitern alles erdenklich Gute. „Gleichzeitig danken wir allen Beteiligten für ihre Flexibilität und ihr Engagement, um den Besucherinnen und Besuchern auch weiterhin ein abwechslungsreiches und stimmungsvolles Herbstfest bieten zu können“, ergänzt der Vorstandskollege Tobias Tomczyk.

Kurzfristige
Nachbesetzung

Schlussendlich konnte der WV innerhalb eines Tages Ersatz finden, wodurch der Platz auf der Loretowiese gefüllt werden kann. Doch eine Lücke bleibt trotzdem, schließlich gilt der Rotor als ein nostalgisches Kult-Fahrgeschäft. „Nicht umsonst haben wir ihn dieses Jahr auf das Herbstfest zugelassen. Das Fahrgeschäft an sich hinterlässt dadurch eine Lücke, auch wenn sie platztechnisch gefüllt wird“, sagt Hertreiter. Laut dem Herbstfest-Chef hätten viele Besucher diese Attraktion gerne genutzt und sie wird mit Sicherheit fehlen.

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