Lederhose trifft Matcha: 20 Jahre Städtefreundschaft mit Ichikawa gefeiert

von Redaktion

Vor gut einem Jahr reiste eine Delegation aus Rosenheim nach Ichikawa, um dort das 20-jährige Bestehen der Städtepartnerschaft zwischen den beiden Städten zu feiern. Nun findet der Gegenbesuch statt: Am vergangenen Mittwoch traf eine 30-köpfige Delegation aus Japan in Rosenheim ein – angeführt von Ichikawas Bürgermeister Koh Tanaka und seiner Frau. Begrüßt wurden die Gäste mit einem geselligen Abend in familiärer Atmosphäre. Am Donnerstagvormittag fand der offizielle Festakt im Rosenheimer Rathaus statt. Dort wurde die Delegation auf dem Rathausvorplatz herzlich empfangen – mit Fähnchen und Applaus. Selbst Dackel „Anton“ wurde mit Japan-Fahne ausgestattet. Seine Rede eröffnete Bürgermeister Koh Tanaka mit einem charmanten „Grüß Gott“ und betonte den hohen Stellenwert der Partnerschaft zwischen Ichikawa und Rosenheim. Die freundschaftlichen Beziehungen hätten sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten stetig vertieft. Offiziell besteht die Städtepartnerschaft seit 2008, geht jedoch auf ein Memorandum vom 14. Juli 2004 zurück. Darin verpflichteten sich beide Städte, insbesondere den pädagogischen, sportlichen und kulturellen Jugendaustausch zu fördern. Im ersten Absatz des Partnerschaftsvertrags heißt es: „Es ist der Wille beider Partnerstädte, im Sinne der Bürgerinnen und Bürger für ein friedliches Leben und das Wohl der Menschen zu wirken, gegenseitiges Vertrauen zu schaffen und die freundschaftlichen Beziehungen in einer andauernden Partnerschaft zwischen Rosenheim und Ichikawa zu vertiefen.“ Was in den vergangenen 20 Jahren aus dieser Absicht entstanden ist, fasste Ingrid Meindl-Winkler, stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins Städtepartnerschaft IchikawaRosenheim, in ihrer Ansprache zusammen. Sie erwähnte unter anderem den Schüleraustausch der Städtischen Realschule für Mädchen mit Schulen in Ichikawa, das jährliche Fußballcamp mit japanischen Jugendlichen in Rosenheim sowie ein gemeinsames Wirtschaftstreffen beider Städte. Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März bezeichnete die Partnerschaft als „echte Bereicherung“ und sprach bewusst lieber von einer „Städtefreundschaft“. Diese werde – trotz der rund 13000 Kilometer Entfernung – aktiv gelebt. Sie stehe auf einem soliden Fundament und solle auch in Zukunft weitergetragen werden. Ein besonderer Höhepunkt des Festakts war der Eintrag von Koh Tanaka und zwei weiteren Delegationsmitgliedern in das Goldene Buch der Stadt. Als Gastgeschenk erhielt Tanaka eine bayerische Lederhose, die er gleich mit Stolz trug. In seinem neuen Outfit bereitete er im Rahmen einer traditionellen japanischen Teezeremonie Matcha-Tee für Rosenheims Oberbürgermeister März zu. Die Gäste aus Japan verbrachten insgesamt drei Tage in Rosenheim. Auf dem Programm standen noch eine Stadtführung, der Besuch der Titanic-Ausstellung im Lokschuppen, ein Ausflug zum UNESCO-Welterbe Schloss Herrenchiemsee sowie ein bayerischer Abend am Samerberg und ein Besuch am Rosenheimer Herbstfest samt Teilnahme am Festumzug. Fotos Schlecker / Text Wunsam

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