Rosenheim – Die Aufregung in der Hoppenbichlerstraße in Rosenheim war am vergangenen Montagabend groß. Zumindest bei einigen Nachbarn. „Wir haben die Polizisten mit den Taschenlampen gesehen und uns schon gefragt, was los ist“, berichtet ein Anwohner am Telefon. Am nächsten Tag habe er dann erfahren, dass bislang unbekannte Männer versucht hatten, in ein Haus einzubrechen. „So etwas haben wir noch nicht erlebt. Normalerweise ist es sehr ruhig in unserer Straße“, fügt er hinzu.
Das berichten auch die anderen Anwohner am Telefon. Einige hätten von dem nächtlichen Einsatz überhaupt nichts mitbekommen und erfuhren erst am nächsten Tag, was sich nur wenige Meter entfernt abgespielt hatte. Nach wie vor gibt es viele offene Fragen. Fest steht, dass zwei männliche, maskierte Täter in den Abendstunden des 1. September versucht hatten, in ein Haus an der Hoppenbichlerstraße einzubrechen.
Schlimmeres konnte durch einen Mann verhindert werden, der gerade an dem Anwesen vorbeilief. Er habe gesehen, dass sich im Garten etwas bewegt habe. Er habe daraufhin laut gefragt, was die Männer dort zu suchen haben, und verständigte nur wenige Sekunden später die Polizei. Die maskierten Männer ergriffen daraufhin die Flucht.
Genaueres, etwa die Personalien der beiden Männer, harrt noch der Aufklärung durch die Polizei. „Bisher gibt es noch keine neuen Erkenntnisse“, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern auf OVB-Anfrage. „Wir hatten Glück, dass Schlimmeres verhindert werden konnte“, sagt eine Frau, die ebenfalls in der Straße wohnt. Sie sei auf dem Herbstfest gewesen. Als sie zurückkam, habe sie das Polizeiauto vor dem Haus stehen sehen. Sie lobt, wie schnell die Beamten vor Ort gewesen seien, und hofft nun darauf, dass die Täter schnell gefasst werden können.
Gesucht werden zwei Männer, die beide um die 1,80 Meter groß und um die 40 Jahre alt sind. Beide trugen eine Jogginghose und sprachen gebrochenes Deutsch. Die ersten Ermittlungen vor Ort wurden von der Polizeiinspektion Rosenheim geleitet. Inzwischen übernahm das zuständige Fachkommissariat 2 der Kriminalpolizei Rosenheim den Fall. Zwar sind die Einbruchszahlen in Rosenheim leicht rückläufig, trotzdem gibt es vonseiten der Polizei immer wieder Tipps, wie man sich schützen kann. So riet Dominik Röber, kriminalpolizeilicher Fachberater in Rosenheim, bereits in der Vergangenheit dazu, sein Gebäude entsprechend sichern zu lassen.
Der Fokus sollte ihm zufolge darauf liegen, Türen und Fenster ausreichend zu sichern. „Wenn Türen und Fenster Widerstand leisten und nicht aufgehen, wenn der Täter versucht einzubrechen, hat man gewonnen“, sagte er in einem OVB-Interview. Eine Videoanlage sei zwar gut für die Strafverfolgung, zudem könne eine Alarmanlage auf den Täter aufmerksam machen. „Noch besser ist es aber, wenn er gar nicht erst hineinkommt. Der mechanische Schutz ist das A und O“, sagte Röber.
Laut der Polizei nutzen die Täter gerade die dunkle Jahreszeit für Einbrüche, aber auch die Tatsache, dass viele im Urlaub oder aufgrund eines Herbstfestbesuchs für längere Zeit nicht zu Hause sind. Wohnhäuser werden den Polizisten zufolge gezielt ausgespäht, ob diese unbeleuchtet oder ungesichert sind.
Die Polizei appelliert daher, achtsam zu sein, bereits einfache Schutzmaßnahmen können helfen. Zeitschaltuhren, Bewegungsmelder, abschließbare Fenster und eine aufmerksame Nachbarschaft können das Risiko deutlich reduzieren. Verdächtige Beobachtungen bitte sofort an die 110 melden. Anna Heise