Ninja Warrior erobert Flötzinger-Zelt

von Redaktion

Zur Rosenheimer Wiesn kann man gar nicht früh genug kommen, finden die Verantwortlichen der Flötzinger Brauerei. Und machen mit einem sensationellen Clip Werbung. Wer der Stunt-Spezialist hinter den Saltos und Flugeinlagen ist. Und was Flötzinger-Chefin Marisa Steegmüller mit Tom Cruise zu tun hat.

Rosenheim – Der Typ ist eine Schau: Simon Brunner (28) aus Teisendorf hechtet vom Balkon eines Bergbauernhofs, rennt los, über Wiesn und durch Wälder, balanciert im rasenden Tempo über Geländer und Biertischgarnituren, macht einen Salto über eine Wiesn-Bedienung. Und das alles nur, um rechtzeitig zur Rosenheimer Wiesn zu kommen!

Der Stunt- und Parcours-Spezialist ist einer der Hingucker beim Rosenheimer Herbstfest 2025. Mit seinem „Lauf in das Flötzinger Festzelt“ räumt er auf Instagram und Facebook ab.

Waghalsige Action und Stunts sind das Metier des Teisendorfers: Der Sportler ist zweimaliger Team-Champion beim „Ninja Warrior“ und zählt auf Instagram eine Million Follower. Sein Angebot kommt an, manche seiner Instagram-Kurzfilme erhalten über eine Million Mal das Herzchen. Auch das Rosenheimer Projekt schlägt an. „Das Echo auf den Clip ist sensationell gut“, sagt Flötzinger-Geschäftsführer Lorenz Stiglauer.

Flugeinlagen
auf der Loretowiese

Simon Brunner sieht nicht nur aus wie ein Athlet, er ist es. Als Kind habe er Geräteturnen trainiert, sagt der 28-Jährige. Schließlich stieß er durch einen Youtube-Clip auf die junge Sportart des „Parcouring“, eine Mischung aus Laufen, Turnen, Klettern und Springen, um möglichst elegante, spektakuläre und verwegene Wege durch eine natürliche oder künstliche Umgebung zu meistern. Es ist keine ungefährliche Sportart. „Simi“, so Brunners Spitzname, ist Profi. Und dementsprechend auch immer wieder mal angeschlagen. „Es gibt nun einmal Sprünge, die kannst du vorher nicht wirklich testen“, sagt er.

Für den Rosenheimer Wiesn-Clip stand eine Aktion für „Mission Impossible“ Pate. Der Tiktok-Star und Comedian Daniel Labelle ließ sich filmen, wie er in irrwitzigem Tempo zur Premiere der Fortsetzung des Action-Blockbusters flitzt – und, im Kino angekommen, von Weltstar Tom Cruise begrüßt wird.

Die Rosenheimer Version hat sogar mehr Action als das „Mission Impossible“-Original. Und natürlich auch eine abgewandelte finale Szene: Im Flötzinger Festzelt begrüßt kein Schauspieler den wackeren Läufer, sondern Flötzinger-Chefin Marisa Steegmüller. Sie schockt Brunner erst – mit der Nachricht, dass die Wiesn doch erst am nächsten Tag eröffnet wird. Doch dann reicht sie ihm eine Mass Bier.

Simon Brunner und die Film-Macher von Victor Film benötigten zwei Drehtage. Stephan Schmuck machte als Creative Director die Shot-Liste der Einstellungen, die in dem kurzen Clip vorkommen sollten, eine Art Drehbuch. Anschließend sahen sich die beiden das Bierzelt auf der Loretowiese genau an. Und Simon Brunner schlug Stunts vor. Schließlich sei die Idee entstanden, den Streifen nicht nur im Bierzelt spielen zu lassen, sondern in Wäldern, auf Wiesen und in den Bergen. „So haben wir eine Reise daraus gemacht“, sagt Brunner.

Mehr Action als
„Mission Impossible“?

Und diese Reise beginnt mit einem spektakulären Hechter übers Balkon-Geländer einer Alm. Mäßig Begabte würden sich womöglich schon beim Absprung verletzen, Simon Brunner hingegen segelt hoch überm Erdgeschoss gekonnt übers Holzgeländer.

Freilich ist der Clip nicht in einem Schwung gefilmt worden, er wurde vielmehr aus mehreren Kamerapositionen aufgenommen und zusammengeschnitten. „Ich hatte Matten zum Üben dabei“, erzählt Brunner, auch bei der Landung des Startsprungs und schließlich beim finalen Salto im Bierzelt wurde der Aufprall abgefedert. Beim Salto über die Bedienung sei er ein-, zweimal gestürzt, sagt er. „Aber fallen lernt man beim Parcours gut.“

Zum Nachahmen sind Simon Brunners Aktionen ganz und gar nicht geeignet. Stunts auf der Wiesn und auch zu Hause – das sollte man unbedingt lassen. Nicht nur, aber vor allem nach Biergenuss. Dazu rät man dringend auch seitens der Flötzinger Brauerei. „Weder das Springen auf Bänke, noch auf den oder vom Balkon sind im Flötzinger Festzelt erlaubt“, heißt es da.

Salto im Bierzelt? Bloß
nicht nachmachen!

„Simon ist ein professioneller Athlet und Stuntman. Sämtliche Aktionen wurden im Rahmen der Dreharbeiten sorgfältig geplant und ohne Verletzungsrisiko professionell umgesetzt.“ Ohne Verletzungsrisiko wird wohl auch Simon Brunners nächste Wiesn-Aktion sein: Am Samstag, 6. September, will er das Herbstfest besuchen.

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