Leserforum

Schildbürgerstreich an den Biocontainern

von Redaktion

Zum Bericht „Nach Bürgerentscheid: Diskussion um Biotonne“ (Lokalteil):

Über ein Jahr ist es her, dass 72 Prozent der Rosenheimer dafür stimmten, keine Biotonne zu benötigen – aus gutem Grund, da die damaligen Entsorgungsmöglichkeiten keinen Anlass gaben, das Übel einer zweiwöchigen Restmülltonnenleerung in Verbindung mit der überwiegend nutzlosen Aufstellung einer zusätzlichen Biomülltonne als Mogelalternative in Kauf zu nehmen. Die Kompostabfälle konnten abgegeben werden bei einem großen Container am Wertstoffhof und kleinen Containern an den Wertstoffsammelstellen und – auch wenn das viele Bürger nicht wussten – an Müllpresscontainern an diversen Orten, zu welchen man sich aber beim Wertstoffhof registrieren lassen und einen Chip holen musste. Dort konnten große Mengen Restlebensmittel auch außerhalb der Öffnungszeiten des Wertstoffhofes abgegeben werden. Dieses System funktionierte für mich als Bürger mit naturbelassenen Obstbäumen und der deshalb notwendigen Entsorgung der Überproduktion an Obst ganz gut – vor allem, nachdem ich vorletztes Jahr von einem äußerst netten Mitarbeiter des Wertstoffhofes auf die Müllpress-container aufmerksam gemacht wurde, nachdem der Container für Obst vor Ort gerade beim Entleeren war und ich die gut 100 Kilo faules Obst in meinem Bus gerne vor dem nächsten Tag loswerden wollte.

Was nun aus alledem wurde: Der große Container und die Müllpresscontainer sind weg. An den Restmüllsammelstellen und am Wertstoffhof stehen Tonnen mit versperrtem braunem Deckel, für die nicht einmal der Wertstoffhof einen Schlüssel hat und mit Einwurfschlitzen in den Maßen von etwa 60 mal 40 Zentimetern mit Federmechanismus. Ich hatte heute so viel Spaß mit meiner kompostobstgefüllten Maurerwanne, dass ich nur ungerne resümiere, dass die Stadtbewohner von Schilda es nicht besser gekonnt hätten.

Christian Gold

Rosenheim

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