Rosenheim – Im Tourismus sieht die Fraktion der Grünen im Rosenheimer Stadtrat Perspektiven für die Wirtschaft in Rosenheim und im Umland. In einem Gespräch mit Vertretern der beiden großen Brauereien Auerbräu und Flötzinger Bräu diskutierten die Fraktionssprecher Peter Rutz und Sonja Gintenreiter und deren Fraktionskollegin Anna Rutz mit dem Prokuristen von Auerbräu, Michael Hinterseer, und dem Geschäftsführer von Flötzinger, Lorenz Stiglauer, über Chancen und Probleme. Im Mittelpunkt stand dabei das Rosenheimer Herbstfest.
Um attraktiv zu sein, muss eine Stadt oder Region erst einmal bekannt werden. Rosenheim hat hier den großen Vorteil, so die gemeinsame Feststellung der Gesprächsrunde, dass es bereits bekannt ist. Mit den „Rosenheim-Cops“ hat das Fernsehen über die Grenzen von Deutschland hinaus dafür gesorgt, wie die Stadträte bemerkten. Diese Krimi-Serie habe die Wirkung des 1987 erschienenen Films „Out of Rosenheim“ mit Marianne Sägebrecht noch bei Weitem übertroffen. Jetzt sieht Peter Rutz die Aufgabe der Politik darin, die Bekanntheit der Stadt in Verbindung mit deren Vorzügen zur Förderung der Wirtschaft einzusetzen.
Neben der guten Verkehrsanbindung und der schönen Landschaft, die den Touristen eine hohe Lebensqualität bieten, ist laut Rutz vor allem das Herbstfest ein Besuchermagnet. Wer auf das Herbstfest komme, sorge nicht nur direkt auf dem Gelände für Umsatz. Auch zahlreiche andere Betriebe, etwa Hotels, Gaststätten, Bekleidungsgeschäfte, Handwerksbetriebe und Verkehrsunternehmen würden vom Zustrom der Gäste profitieren.
Die Grünen im Stadtrat wollen laut Rutz das Herbstfest „stärker als Marketing-Faktor nutzen“. Damit das Fest auch in Zukunft dieser Funktion für Rosenheim gerecht werden kann, hält es Michael Hinterseer für sinnvoll, bürokratische Hürden abzubauen, soweit diese noch bestehen, um einen wirtschaftlich sinnvollen Betrieb des Fests langfristig zu garantieren. Die Ausrichtung des Herbstfests sehen die Brauereivertreter nicht als ihr Privatvergnügen, sondern als Herausforderung, die der Förderung der Wirtschaftskraft der Stadt dient. Der Erhalt des Fests sei also Gemeinschaftsaufgabe.
Wie viel Umsatz das Herbstfest insgesamt generiert, wollen die Grünen mit einer Umfrage unter den betroffenen Unternehmen ermitteln. Außerdem sollte diskutiert werden, welche Kosten wem zugerechnet werden.
So dienen die Panzersperren an den Zufahrten indirekt allen, die vom Tourismus profitieren, nicht nur den Veranstaltern des Fests, das Besucher aus der Region zwischen München und Salzburg sowie aus Tirol anzieht.
Den Tourismus sieht Peter Rutz als Möglichkeit, den Wohlstand in der Stadt schnell zu steigern, da im Gegensatz zur Ansiedlung von Gewerbebetrieben keine langen Vorlaufzeiten nötig sind. In diesem Sinne werden sich die Grünen im Stadtrat für die Förderung des Tourismus einsetzen.
Alfred Schubert