Rosenheim – Die Entscheidung fiel bereits im Mai: Damals sprachen sich die Mitglieder des Stadtrates mehrheitlich dafür aus, die Parkgebühren auf der Loretowiese zu senken. Die Idee dazu kam von CSU und SPD. In einem gemeinsamen Antrag forderten sie Oberbürgermeister Andreas März (CSU) dazu auf, die Kosten für ein Tagesticket auf drei Euro und die Kosten für ein Halbtagesticket auf zwei Euro zu senken.
Steigerung der
Attraktivität zum Nachteil des ÖPNV?
Der Grund: Seit der Bewirtschaftung der Loretowiese bleiben viele Parkplätze leer. Niedrigere Gebühren sollen jetzt dazu führen, dass wieder mehr Autofahrer dort parken. Das würde, davon ist die CSU überzeugt, die Attraktivität der Innenstadt als „Arbeits- und Einkaufsstandort“ steigern. Kritik an dem Vorstoß gab es vonseiten der Freien Wähler/UP sowie den Grünen. So störte sich beispielsweise Sonja Gintenreiter, Fraktionsvorsitzende der Grünen, an der Tatsache, dass das Parken auf der Loretowiese damit wieder deutlich günstiger wäre, als eine Fahrt mit dem ÖPNV. Sie befürchtet, dass die Vergünstigung dazu führen könnte, dass die Rosenheimer wieder verstärkt aufs Auto setzen – und nicht auf den Bus. Letztendlich war die Mehrheit dann aber doch dafür, die Gebühren zu senken. Auch, weil die Verwaltung nicht befürchtet, dass sich die gesenkten Gebühren negativ auf die Einnahmen auswirken könnten. „Die Nutzungsauslastung wird dadurch erhöht“, heißt es dazu aus dem Rathaus. Das bedeutet im Umkehrschluss: Die Einnahmen dürften in etwa gleich bleiben. Nun liegt die Entscheidung jedoch bereits vier Monate zurück – günstiger ist das Parken bisher jedoch noch nicht geworden. Eine Nachfrage bei der Stadt bestätigt diese Beobachtung. Gründe hierfür gebe es einige. So sei das Gelände in den vergangenen Tagen aufgrund des Herbstfests ohnehin gesperrt gewesen.
Parkscheinautomaten
müssen neu konfiguriert werden
Zudem müssen die Parkscheinautomaten neu konfiguriert werden. Das kostet nicht nur 900 Euro, sondern braucht auch seine Zeit. „Das Unternehmen betreut Parkautomaten deutschlandweit. Sie können deshalb nicht auf Zuruf kommen. Das erfolgt nach Verfügbarkeit“, sagt Pressesprecher Christian Baab auf OVB-Anfrage.
Läuft alles nach Plan, werden die Gebühren ihm zufolge Ende September oder Anfang Oktober gesenkt.