Sohn der Betroffenen äußert sich nach Feuer

von Redaktion

Seniorin (92) hatte einen Schutzengel – Auch den Dackel aus brennendem Haus gerettet

Rosenheim – Das Erdgeschoss ist komplett ausgebrannt. Das Geländer des Balkons ist verrußt. In der Luft liegt immer noch ein leichter Brandgeruch. Es waren bange Szenen, die sich vor nur wenigen Stunden im Kirchenweg in Rosenheim abgespielt haben. Am vergangenen Montag, gegen 15.40 Uhr, bemerkte ein Autofahrer den starken Rauch, der aus einer Doppelhaushälfte emporstieg.

Er hielt sofort an, sprang über das Gartentor und wählte währenddessen den Notruf. Im Haus traf er auf die 92-jährige Bewohnerin. „Er half der Seniorin und ihrem Hund rechtzeitig, das brennende Haus zu verlassen“, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd kurze Zeit später mit.

Währenddessen rückten bereits 65 Rettungskräfte an. Darunter Polizei, Krankenwagen und 56 Feuerwehrler – aus Aising, der Aisingerwies, Happing und von der Hauptfeuerwehrwache. „Sie haben den Brand recht schnell im Griff gehabt, das Wohnzimmer ist aber komplett ausgebrannt“, sagt Christian Baab, Pressesprecher der Stadt Rosenheim, auf OVB-Anfrage.

Gleiches bestätigt der Sohn der 92-Jährigen. Er wohnt direkt nebenan, war aber am Montagnachmittag selbst nicht zu Hause. Umso erleichterter war er, als er erfuhr, dass es seiner Mutter den Umständen entsprechend gut geht. „Sie musste untersucht werden, da der Verdacht auf eine Rauchvergiftung bestand“, sagt er am Telefon. Mittlerweile gehe es ihr aber wieder besser, auch wenn der Schock über das Geschehene noch tief sitzt. „Mit 92 Jahren verkraftet man so etwas nicht mehr ganz so leicht, wie ein junger Mensch“, sagt er. Da die Doppelhaushälfte derzeit nicht mehr bewohnbar ist, sei seine Mutter bei ihm untergekommen.

„Es wird eine Weile dauern, bis sie dort wieder einziehen kann. Es muss wohl sehr viel renoviert und saniert werden“, sagt der Sohn. Auch, weil der Brand einen immensen Schaden hinterlassen habe. Der Sohn spricht von einer Stichflamme, erzählt davon, wie die komplette Fensterfront an der Terrasse zerstört wurde. „Durch die Hitze hat es die Scheiben rausgehauen. Die ganzen Splitter sind durch die Gegend geschossen“, sagt er.

Was der Grund für den Brand gewesen sein könnte, wissen derzeit weder der Sohn noch die Polizei. Bereits am Montagabend übernahm der Kriminaldauerdienst der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim die weiteren Untersuchungen. Unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, werden die Ermittlungen durch das Fachkommissariat 1 der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim fortgeführt.

Nach derzeitigen Ermittlungsstand entstand ein Sachschaden im Wert eines niedrigen sechsstelligen Eurobetrags. „Ich bin einfach froh, dass es meiner Mutter gut geht“, sagt der Sohn.

Anna Heise

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