Trends als Gefahr für Diabetiker

von Redaktion

Bedenkliche Entwicklung

Schnell und einfach abnehmen: Wovon man vor ein paar Jahren nur träumen konnte, ist inzwischen Realität. Dank der berühmten „Abnehmspritzen“ ist ein Gewichtsverlust deutlich einfacher möglich. Doch auch diese Medikamente haben Nebenwirkungen, die beachtet werden sollten. Aber es sind nicht nur die Anwender, die mit Nebenwirkungen rechnen müssen. Nein, inzwischen betrifft die starke Nachfrage noch viel mehr Menschen. Nämlich Typ-1-Diabetiker, die täglich auf Insulin angewiesen sind, und Typ-2-Diabetiker, die in manchen Fällen insulinpflichtig sind.

Hersteller stellt Insuline ein

Das dänische Unternehmen Novo Nordisk stellt diverse Insuline her. Dafür muss man wissen, dass nicht jeder insulinpflichtige Diabetiker dieselbe „Sorte“ Insulin nutzt. Es gibt verschiedenste Präparate mit unterschiedlichen Eigenschaften. Sobald man ein passendes Insulin gefunden hat, bleibt man meist länger dabei. Doch für einige Betroffene steht nun eine Änderung bevor. Denn Novo Nordisk stellt die Produktion einiger Humaninsuline ein. Experten vermuten, dass hier auch ein verstärkter Fokus auf die Produktion der „Abnehmspritzen“ eine Rolle gespielt hat. Das dürfte auch an der gestiegenen Nachfrage liegen.

Während die Spritze für viele Menschen eine wichtige Hilfe für den Start in ein neues Leben bedeutet, ist sie für andere eine Art Lifestyle-Produkt geworden. Stars und Influencer bewerben das Medikament teils, als wäre es so harmlos wie eine Saftkur. Die Rechnung für den Abnehm-Hype bezahlen nun auch andere.

Blutzucker-Sensor als Trend-Produkt?

Dabei ist die Abnehmspritze nicht das erste Medizinprodukt, welches zum Lifestyle-Trend gemacht wurde. Auch Blutzucker-Sensoren sind inzwischen bei Sport-Influencern angekommen. Die Sensoren helfen Diabetikern, ihren Blutzuckerspiegel zu überwachen und lebensgefährliche Unterzuckerungen und gesundheitsschädliche Überzuckerungen zu vermeiden. Bei gesunden Menschen ist der Einsatz dieser Sensoren allerdings weitestgehend sinnfrei. Denn die Bauchspeicheldrüse reguliert den Blutzuckerspiegel von selbst.

Besonders Typ-1-Diabetiker sind jedoch auf die kontinuierliche Glukosemessung via Sensoren angewiesen, um trotz chronischer Krankheit ein einfacheres Leben führen zu können. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Lieferengpässen. Wer den Markt also aufgrund von Trends belastet, sorgt im schlimmsten Fall dafür, dass chronisch Kranke um die Lieferung ihres notwendigen Hilfsmittels bangen müssen.

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