Zoll durchsucht mehrere Häuser in der Stadt

von Redaktion

Verdacht auf Menschenhandel – Staatsanwaltschaft hält sich mit Details bedeckt

Rosenheim – Etwas verwundert war eine junge Frau aus Rosenheim am vergangenen Mittwochmorgen dann doch. Sie sei gerade auf dem Weg in die Arbeit gewesen. Vom Schloßberg kommend, fuhr sie die Innstraße entlang. In der Nähe der Mangfallbrücke seien ihre mehrere Beamte des Zolls aufgefallen. „Sie standen vor einem Haus und haben sich mit einer Frau unterhalten“, sagt sie. Mehr habe sie nicht erkennen können.

Identische Situation in
der Happinger Straße

Nur kurze Zeit später habe sie in einem Gespräch mit einer Freundin erfahren, dass diese eine fast identische Situation an der Happinger Straße beobachtet hat. „Vielleicht gab es eine Razzia“, vermutet die Rosenheimerin. Für Aufklärung sorgen Anfragen beim Rosenheimer Hauptzollamt und bei der Staatsanwaltschaft Traunstein.

„Es handelt sich nicht um eine Razzia, sondern um den Vollzug mehrerer gerichtlicher Durchsuchungsbeschlüsse“, stellt Oberstaatsanwalt Dr. Rainer Vietze auf OVB-Anfrage klar. Hintergrund dafür ist ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Traunstein und des Hauptzollamts Rosenheim wegen des Verdachts des Menschenhandels und der Zwangsarbeit gegen mehrere Beschuldigte. „Deshalb wurden an unterschiedlichen Orten mehrere Wohnungen und Geschäftsräume untersucht“, sagt Vietze. Dabei wurden Beamte des Zolls und Unterstützungskräfte benachbarter Behörden – unter anderem der Bundes- und Landespolizei – sowie Spezialkräfte eingesetzt. Wie viele Beamte insgesamt im Einsatz waren, kann Vietze aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.

Fest steht, dass nicht nur in Rosenheim kontrolliert wurde. Zu weiteren Fragen bezüglich des Einsatzes hält sich der Oberstaatsanwalt derzeit noch bedeckt. „Über Ermittlungsergebnisse können gegenwärtig aufgrund laufender Ermittlungen keine Details bekannt gegeben werden“, sagt er. Zudem will er verhindern, dass die Ermittlungen gefährdet werden.

Ermittlungen sind in
noch frühem Stadium

Auf die Frage, ob bereits Strafverfahren in die Wege geleitet wurden, sagt er: „Das eingeleitete Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Traunstein befindet sich noch in einem frühen Stadium und dauert an.“ Anna Heise

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