Königinnen und Tiere erobern die Stadt

von Redaktion

Der Ludwigsplatz verwandelte sich am gestrigen Freitag erneut in eine Schmankerlstraße mit allerlei regionalen Produkten. Allerdings stand nicht nur das Einkaufen für das Wochenende im Vordergrund. Warum es einen Wermutstropfen gab – und welche tierischen und königlichen Ehrengäste da waren.

Rosenheim – Die Schmankerlstraße auf dem Ludwigsplatz erwies sich heuer wieder als Besuchermagnet. Tausende Rosenheimer und Gäste aus der Region nutzten am gestrigen Freitag die Gelegenheit, regionale Produkte zu probieren, einzukaufen und sich über Landwirtschaft zu informieren. Veranstalter war wie gewohnt der Bayerische Bauernverband.

Kinder zeigen sich
besonders begeistert

Schon am Vormittag herrschte dichtes Gedränge an den Ständen. 430 Kindergartenkinder und Schüler waren der Einladung gefolgt und erfuhren dort Wissenswertes aus der Landwirtschaft. Besonders fasziniert waren die Jüngsten von den lebenden Tieren wie Kuh „Hanna“ und Kälbchen „Sissi“. Für viele Kinder war es eine völlig neue Erfahrung.

Milchprinzessin Verena Wagner aus Cham, die erstmals nach Rosenheim gekommen war, brachte es auf den Punkt: „Wahnsinnig schee. Besonders gut gefällt mir, dass hier nicht nur verkauft wird, sondern auch Wissen vermittelt wird.“

Ein Kindergartenkind wollte von ihr wissen, wo die Milch eigentlich produziert werde. „Ich habe dann erklärt, dass die Milch täglich von der Kuh kommt“, berichtete sie schmunzelnd. Auch Wollkönigin Janin Staudacher und Vertreter des Jungzüchterverbands kamen mit Besuchern ins Gespräch. Anna Feckl aus Pfaffing, die Kuh und Kälbchen mitgebracht hatte, betonte: „Es ist besser, wenn wir den Menschen direkt erklären, wie Landwirtschaft tatsächlich funktioniert, als wenn Halbwissen verbreitet wird.“

Das Angebot an den Ständen war breit gefächert: Wurst und Käse, Obst, Gemüse, Honig, Säfte, Spirituosen, aber auch Woll- und Dekoartikel. Am Stand des Bauernverbands wurde anschaulich das Thema Nachhaltigkeit erklärt – unter anderem mit einer kleinen Dampfmaschine, die demonstrierte, wie aus Gülle Biogas erzeugt werden kann. „Eine Fläche so groß wie ein Fußballfeld versorgt aktuell drei Menschen – bis 2050 müssen es fünf sein“, verdeutlichte Johann Herzog, stellvertretender Kreisobmann des Bauernverbands.

Veranstaltung für
besseren Austausch

Unter den Besuchern befanden sich auch zahlreiche Ehrengäste. Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März warb für den Kauf regionaler Produkte: „Da bleibt das Geld daheim in der Region.“

Landrat Otto Lederer bezeichnete die Schmankerlstraße als „Leistungsschau der regionalen Landwirtschaft und des Handwerks“. Einen Wermutstropfen gab es allerdings: Gleich drei große Vermarkter – Meggle, Bauer und Bergader – hatten abgesagt. „Das ist schon sehr schade. Wir hoffen, dass sie in Zukunft wieder dabei sind“, meinte stellvertretender Kreisobmann Klaus Gschwendtner.

Kreisobmann Josef Andres zeigte sich dennoch zufrieden: „Es ist immer wieder schön, wenn die Landwirtschaft in die Stadt kommt. Man sieht, wie groß die landwirtschaftliche Vielfalt in Stadt und Landkreis ist.“ Auch Kreisbäuerin Katharina Kern betonte: „Diese Veranstaltung ist total wichtig, um sich zu präsentieren, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen und sich zu erklären.“

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