„Blumenkörberl“ eröffnet nach langem Leerstand

von Redaktion

Bernadette Müller belebt Traditionsgeschäft am Rosenheimer Friedhof neu – Pfarrer Rainer Maria Schießler bei der Einweihung

Rosenheim – 31 Jahre lang haben Hans und Sibylle Fritz den Blumenladen vor dem Eingang des Friedhofs in der Herbststraße betrieben. Ende 2019 gingen sie in Ruhestand, seitdem blieb das Geschäft geschlossen, sieht man von einigen kurzen Zwischenlösungen ab.

Doch jetzt kehrt wieder Leben in das kleine Haus unter den Kastanienbäumen ein. Bernadette Müller öffnet am morgigen Mittwoch ihr „Rosenheimer Blumenkörberl“ mit einem reichhaltigen Angebot nicht nur für Friedhofsbesucher.

Ein Herzensprojekt
wird Wirklichkeit

„Ich bin ständig an dem leer stehenden Haus vorbeigekommen, und irgendwie hat es so laut gerufen, dass ich mich schließlich bei der Stadt Rosenheim für die Pacht beworben habe“, erzählt Bernadette Müller mit einem Schmunzeln. Der Vertrag kam mithilfe von Familie und Freunden zustande. Sie renovierte den Laden liebevoll und richtete ihn neu ein.

Müller bezeichnet sich selbst als „leidenschaftliche Blumengestalterin“, die in ihrem Blumenkörberl von einer Floristin und weiteren Helfern unterstützt wird. Bei der Einweihungsfeier auf dem Platz vor dem Laden erteilte nun Pfarrer Rainer Maria Schießler den Segen für das neue Projekt. Schießler war der Kommunionspfarrer von Bernadette Müller in München. Der Einladung von Müller nach Rosenheim folgte er sehr gerne, schließlich war er hier vier Jahre Kaplan in St. Nikolaus und kommt immer wieder gerne in die Stadt. „Blumenläden sind was ganz Besonderes, denn Blumen kauft man nur für Menschen, die man liebt oder geliebt hat“, sagte Schießler in seiner unterhaltsamen Glückwunschrede zur Eröffnung.

Im „Rosenheimer Blumenkörberl“ gibt es Blumen für Trauerfeiern und Grabschmuck, Kränze und Gestecke, Kerzen und Graberde. Aber auch Blumen für alle anderen Anlässe sind im Angebot. Darüber hinaus bieten Bernadette Müller und ihr Team einen Grabpflegedienst und die Bepflanzung von Gräbern an. Wer will, kann sich bei ihr auch Werkzeug und Geräte für die Grabpflege ausleihen. Und es gibt kalte Getränke ohne Alkohol sowie Snacks zum Mitnehmen.

Platz für regionale
Gewerbekunst

Das „Rosenheimer Blumenkörberl“ bietet aber auch Platz für regionale Gewerbekunst, die dort ausgestellt und verkauft wird. Zum Start am morgigen Mittwoch sind Edelsteinpyramiden, handgenähte Accessoires, Stirnbänder, Seifen und Lebkuchenkunst im Angebot.

Ab der Eröffnung hat der kleine Laden am Friedhofseingang von März bis Oktober täglich geöffnet, außer an Feiertagen. Von November bis Februar hat das „Rosenheimer Blumenkörberl“ von Dienstag bis Samstag und an Allerheiligen auf. Martin Binder

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